EU-Verlauf: Verluste – Gewinnmitnahmen belasten

Der Markt verarbeite die zuletzt sehr positive Entwicklung, sagte Marktanalyst Chris Weston von IG Markets. «Der Dampf sei nun wahrscheinlich in Europa und den USA etwas raus», sagte er.


Verkehrszahlen aus dem Oktober rückten die Titel von Air France-KLM in den Fokus. Die Zahl der Passagiere war im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,0 Prozent auf 6,4 Millionen Euro gestiegen, im Frachtgeschäft hatte die Airline ein Plus von 6,4 Prozent gemeldet. Die Aktien verloren dennoch 0,04 Prozent bei 13,615 Euro, schlugen sich damit aber immer noch leicht besser als der Gesamtmarkt.


Deutlich negativer wurden die Quartalszahlen des französischen Medienkonzerns Lagardere aufgenommen. Der Konkurrent von Bertelsmann und Pearson hatte in den ersten neun Monaten dieses Jahres einen Umsatzrückgang von 2,5 Prozent hinnehmen müssen – vor allem aufgrund eines schwachen Buchgeschäfts. Die Aktien verloren in Paris 1,91 Prozent auf 31,115 Euro.


Die anhaltenden Triebwerksprobleme beim Airbus A380 liessen Rolls-Royce-Titel zunächst um mehr als zwei Prozent abrutschen. Dann aber erholte sich der Kurs und lag zuletzt sogar mit 0,17 Prozent im Plus bei 592,00 Pence. Für Rückenwind sorgte ein Auftrag von Egyptair im Wert von 350 Millioen US-Dollar. Zuvor hatte die australische Fluggesellschaft Qantas bekanntgegeben, ihre A380 weiter am Boden lassen zu wollen, weil Techniker bei weiteren Triebwerken vom Typ Rolls-Royce Trent 900 Öllecks gefunden hätten. Derweil gewannen die Titel des Airbus-Mutterkonzerns EADS gegen den Trend sogar 0,41 Prozent auf 18,475 Euro. Nach Meinung von Cheuvreux-Analyst Antoine Boivin-Champeaux seien die Triebwerksprobleme für das Unternehmen nicht von allzu grosser Bedeutung, da nicht alle A380 mit Triebwerken von Rolls-Royce ausgestattet seien. Er beliess die Titel auf «Selected List» mit einem Kursziel von 25,00 Euro.


Zeitweise kursierten Gerüchte, wonach der spanische Baukonzern ACS sein Angebot für Hochtief erhöhen könnte. Nach einem Dementi von ACS kletterten die Aktien des spanischen Konzerns um 2,23 Prozent auf 36,840 Euro und lagen damit unter den besten Werten im IBEX-35-Index .


Schwach zeigten sich zahlreiche Telekom-Werte, der Stoxx Europe 600 Telecommunications verlor 0,92 Prozent, so viel wie kein anderer Branchenindex. Am Ende des Eurostoxx50 lagen etwa die Titel von Telefonica, die 3,84 Prozent auf 18,510 Euro verloren, Telecom Italia sanken um 1,16 Prozent auf 1,024 Euro. Letztere wurden von mehreren negativen Analystenkommentaren belastet. Sowohl die Credit Suisse als auch Goldman Sachs hatten die Titel von Telecom Italia abgestuft. (awp/mc/ps/11)

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