EU-Verlauf: Verluste – Portugal und Euro-Schwäche belasten, Banken schwach

In London ging es für den FTSE 100 um 0,79 Prozent nach unten auf 5.211,49 Punkte. Der portugiesische PSI-20 rutschte gar um über 4 Prozent ab.


«Die Nervosität bezüglich einiger europäischer Schuldner wie Griechenland und Portugal hat sich wieder verstärkt – das zeigt sich an den gestiegenen Risikoprämien auf deren Staatsanleihen», sagte ein Händler. Entsprechend belaste auch ein Schwächeanfall des Euro. Im weiteren Verlauf richte sich der Blick auf die anstehende Zinsentscheidungen. Die Europäische Zentralbank (EZB) dürfte nach Einschätzung aller von der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX befragten Experten den Leitzins auf dem historischen Tiefstand von 1,0 Prozent belassen. Auch von der Bank of England (BoE) wird keine Veränderung erwartet.


Grösster Verlierer war der Bankensektor nach Zahlen der Deutschen Bank und der spanischen Santander. Vor allem Santander-Papiere belasteten mit minus 3,99 Prozent auf 9,803 Euro. Die grösste spanische Bank verdiente 2009 zwar, anders als die Nummer zwei des Landes, die BBVA, etwas mehr als vor einem Jahr. Börsianer begründeten die Kursverluste neben der Marktbewegung aber mit deutlich gestiegener Risikovorsorge wegen des schwer angeschlagenen spanischen Immobilienmarktes.


Deutlich unter Druck standen auch die zuletzt gefragten Rohstoffwerte. Antofagasta stachen mit minus 4,33 Prozent als schwächster «Footsie»-Wert heraus. Nach unten ging es auch für Papiere von Royal Dutch Shell und Unilever. Die Talfahrt des britisch-niederländischen Ölkonzerns beschleunigte sich zum Jahresende 2009 noch einmal und das Management des ebenfalls britisch-niederländischen Konsumkonzerns rechnet für das laufende Jahr mit Zurückhaltung bei den Verbrauchern.


Gegen den Trend fester zeigte sich jedoch der Telekomsektor nach Zahlen von Vodafone. Der britische Mobilfunkkonzern erhöhte wegen eines stabilisierten Geschäfts in Europa und wirksamer Sparprogramme leicht die Prognosen. Die Aktien sprangen um 4,05 Prozent auf 139,97 Pence und lagen an der Spitze des FTSE 100 sowie des Stoxx 50. (awp/mc/ps/16)

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