«Die Märkte befinden sich noch immer in einem starken Spannungsfeld. Noch zu Beginn des Monats haben sie ihre obere Grenze getestet und nun sind die Indizes dabei, ihre Grenzen nach unten auszuloten», sagte Alexandre Le Drogoff, technischer Analyst bei Aurel BGC. «Am Markt fehlt derzeit einfach die Zuversicht und das wird auch noch solange weitergehen, bis Investoren im September wieder aus ihren Ferien zurück sind.»
Aktien von Rohstoff- und Ölkonzernen gerieten stark unter Druck und die entsprechenden Branchenindizes im Stoxx 600 büssten am meisten ein. Börsianer verwiesen auf niedrigere Öl-Futures aufgrund der Sorge um eine nachlassende Nachfrage in den USA. Total verloren 0,98 Prozent auf 38,97 Euro. Royal Dutch Shell sanken um 0,66 Prozent auf 1.724,50 Pence.
Minenaktien verloren ebenfalls an Boden und reduzierten ihre in den vergangenen Tagen verzeichneten Gewinne. BHP Billiton gaben um 1,23 Prozent auf 1.892,50 Pence nach. Der weltgrösste Minenbetreiber strebt nun eine feindliche Übernahme des weltgrössten Kali-Produzenten Potash Corporation of Saskatchewan an. Den Potash-Aktionären solle nun direkt ein Angebot unterbreitet werden, teilte der Konzern mit. Am Vortag hatte Potash das 38,6 Milliarden US-Dollar schwere Übernahmegebot von BHP Billiton als zu niedrig zurückgewiesen und sowohl Investoren wie Analysten erwarten, dass BHP die Offerte für Potash aufstocken wird. «Alle sagen, dass BHP mehr bezahlen wird», sagte Tom Elliott, Geschäftsführer bei MM&E Capital in Melbourne.
In Kopenhagen schockte Vestas Wind Systems mit einem weiteren Quartalsverlust die Börse. Zudem kappte Vestas den Gewinnausblick für 2010. Analysten hatten nach dem Verlust im ersten Quartal für das zweite Jahresviertel mit der Rückkehr in die Gewinnzone gerechnet. Der Weltmarktführer litt im abgelaufenen Quartal immer noch unter der schwachen Auftragslage aus dem Krisenjahr 2009. Die Aktie ging auf Talfahrt und verlor fast 20 Prozent auf 253,70 dänische Kronen.
Wesentlich besser lief es dagegen für die Titel von Swiss Life. Sie verteuerten sich in Zürich nach Halbjahreszahlen um 5,78 Prozent auf 107,90 Franken. Analysten sprachen von soliden Zahlen. Das vorgelegte Ergebnis liege bei der Entwicklung der Bruttoprämien, beim Betriebsergebnis und auch beim Reingewinn teilweise deutlich über den Konsensschätzungen, hiess es. Das selbe gelte für die Eigenkapitalbasis. Lobende Worte fanden die Analysten zudem für die verbesserte operative Entwicklung. (awp/mc/ps/14)