EU-Verlauf: Verluste – Sorgen um Spanien-Rating belasten

In Paris verlor der CAC-40-Index 0,69 Prozent auf 3.875,94 Punkte, während der FTSE 100 in London um 0,28 Prozent auf 5.874,67 Punkte nachgab.


Moody’s prüft derzeit eine weitere Herabstufung der Kreditwürdigkeit Spaniens. Erst Ende September hatte die Agentur dem hoch verschuldeten Spanien die Bestnote «AAA» entzogen und den Ausblick auf stabil gesetzt. Normalerweise deutet dies darauf hin, dass mittelfristig keine weitere Abwertung droht. Moody’s begründete die aktuelle Prüfung unter anderem mit dem hohen Finanzbedarf Spaniens im aktuell schwierigen Marktumfeld.


Im Mittagshandel waren es vor allem die Bankenwerte, die kräftig unter Verkaufsdruck standen. Auslöser war die Moody’s-Mitteilung, die erneut Sorgen geweckt habe um die Schuldensituation in einigen Euro-Ländern. Mit am stärksten verloren die Aktien der britischen Barclays-Bank mit 2,39 Prozent auf 265,50 Pence. An der Börse in Paris rutschten die Aktien der Societe Generale um 1,77 Prozent ab auf 41,35 Euro und die Papiere der Credit Agricole sanken um 2,20 Prozent auf 10,43 Euro.


Im schwachen Gesamtmarkt mussten auch die Aktienkurse führender Autokonzerne nach aktuellen Absatzzahlen für Europa kräftige Verluste verkraften. Nach Angaben des Branchenverbandes ACEA ging die Zahl der Neuzulassungen im November im Jahresvergleich um rund sieben Prozent zurück. Damit schwächte sich der Abwärtstrend der vergangenen Monate zwar ab, dennoch verloren die Aktien von Renault 2,08 Prozent auf 43,55 Euro und die von PSA Peugeot Citroen 2,59 Prozent auf 30,30 Euro.


Dagegen konnten sich die Aktien des Pharmakonzerns Novartis nach der Komplettübernahme von Alcon an der Börse in Zürich gegen den schwachen Trend stemmen und im Handelsverlauf die Kursgewinne sogar massiv ausbauen. Die Papiere legten im Mittagshandel um 6,16 Prozent auf 56,90 Franken zu.


Kaum verändert bei 181,73 Pence hielten sich die Aktien der BT Group. Die Schweizer Grossbank UBS hatte zuvor die Papiere des britischen Telekommunikationskonzerns von «Sell» auf «Neutral» hochgestuft und das Kursziel von 130,00 auf 175,00 Pence angehoben.


Dass der jahrelange Streit der Deutschen Telekom mit dem Konkurrenten Vivendi um die polnische Mobilfunkgesellschaft PTC beigelegt wurde, liess die Vivendi-Aktien steigen. Der französische Medien- und Telekomkonzern erhält laut Angaben der Telekom etwa 1,25 Milliarden Euro für den Verzicht jeglicher Ansprüche an PTC. Der Geldsegen bescherte den Aktien von Vivendi gegen den schwachen Markttrend ein Plus von 0,71 Prozent auf 20,63 Euro. (awp/mc/ps/12)

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