In Paris gab der CAC-40-Index 1,42 Prozent auf 3.809,27 Punkte ab. Für den Londoner FTSE 100 ging es um 1,38 Prozent auf 5.739,99 Punkte nach unten. Am Nachmittag steht noch eine Reihe von US-Konjunkturdaten auf der Agenda, die die Märkte bewegen könnten.
Wegen der Sorgen über eine möglicherweise erneute Zinsanhebung in China gerieten Metallpreise unter Druck, was die in London schwergewichteten Minenwerte entsprechend belastete. Papiere des Kupferproduzenten Kazakhmys sackten um fast 5 Prozent auf 1.439,00 Pence ab. Auch Antofagasta und Xstrata verloren annähernd 4 Prozent. Unter den Stoxx600-Branchenindizes war denn auch der Rohstoffsektor der schwächste. Höhere chinesische Zinsen könnten das Wirtschaftswachstum wieder bremsen, was eine schwächere Nachfrage nach Rohstoffen zur Folge hätte.
Schwach präsentierten sich auch Stahl-Aktien. ArcelorMittal landeten mit minus 3,84 Prozent auf 24,53 Euro am Ende im europäischen Leitindex. Der Stahlhersteller hatte mitgeteilt, drei Hochöfen in Europa vorübergehend zu schliessen. Damit reagiert der Konzern auf die sinkende Nachfrage. Im vierten Quartal hat sich die Auftragslage branchenweit eingetrübt, da die Kunden hohe Lagerbestände zum Jahresende vermeiden wollen. Der dadurch entstandene Stahlüberhang am Markt drückt auf die Preise. Branchenkenner erwarten, dass die Nachfrage auch im ersten Quartal kommenden Jahres verhalten sein wird.
Vor dem Hintergrund der ungewissen Konjunkturaussichten zogen sich auch die Kurse von Finanzwerten wieder stärker zurück. Der entsprechende Stoxx600-Bankenindex war nach dem Rohstoffsektor der zweitschwächste. Societe Generale im Eurostoxx 50 und Lloyds Banking Group im «Footsie» verbuchten mit einem Abschlag von knapp 3 Prozent besonders hohe Verluste.
Aktien von Vivendi gaben nach Zahlen um 1,98 Prozent auf 20,09 Euro nach. Händler begründeten dies zuvorderst mit Gewinnmitnahmen, nachdem die Titel vor der Zahlenvorlage deutlich zugelegt hatten. Der französische Medien- und Telekomkonzern blickt auf ein starkes Sommerquartal zurück und hält an seinen Zielen für das Gesamtjahr fest.
Der britische Billigflieger Easyjet konnte seinen Jahresgewinn nahezu verdreifachen. «Die solide Entwicklung in einem schwierigen Umfeld zeigt, dass Easyjet ein starkes Geschäftsmodell hat», sagte die neue Vorstandschefin Carolyn McCall. Sie kündigte zudem einen Ausbau der Flotte an. Easyjet-Papiere verloren in London zwar 4,07 Prozent auf 452,90 Pence, waren allerdings an den beiden Handelstagen davor bereits kräftig gestiegen. (awp/mc/ps/13)