EU-Verlauf: Weiter wenig verändert – Schwache ZEW-Erwartungen belasten kaum

Der EuroStoxx 50 reagierte zwar ebenso wie die anderen Indizes zunächst negativ auf die Daten, berappelte sich aber wieder von seinem Tagestief bei 2.818,51 Zählern. Um die Mittagszeit verlor der europäische Leitindex noch 0,08 Prozent auf 2.827,09 Zähler. Der Pariser CAC-40-Index stieg sogar um 0,12 Prozent auf 3.734,96 Zähler. In London notierte der FTSE 100 0,13 Prozent tiefer bei 5.012,17 Punkten. Am Nachmittag rücken dann in den USA die Erzeugerpreise und Einzelhandelsumsätze in den Fokus. Daneben steht der Empire State Index auf der Agenda.


Aktien von Electricite de France (EdF) gewannen nach einem Zeitungsbericht an der Spitze des CAC-40-Index 5,02 Prozent auf 39,56 Euro. Der französische Energiekonzern könnte sich mit zehn Prozent an der South-Stream-Pipeline des russischen Konkurrenten Gazprom beteiligen, schreibt die russische Zeitung «Kommersant» unter Berufung auf Branchenkreise. Beide Seiten dürften bald eine Absichtserklärung unterzeichnen und der russische Premierminister Wladimir Putin habe mit seinem französischen Amtskollegen Francois Fillon bei einem Treffen über das Projekt gesprochen. «Dieses Thema wurde diskutiert und die Diskussion war konstruktiv», sagte ein Sprecher von Putin, machte aber keine weiteren Angaben. Weder EdF noch Gazprom waren bisher für einen Kommentar zu erreichen.


Papiere von Air France-KLM legten um 1,09 Prozent auf 11,64 Euro zu. Die französisch-niederländische Fluggesellschaft führe Gespräche über einen Einstieg bei Japan Airlines (JAL) , hiess es aus mit der Angelegenheit vertrauten Kreisen. Bereits am Vortag hatte es ähnlich lautende Medienberichte gegeben. Air France-KLM würde damit neben Delta Air Lines und der AMR-Tochter American Airlines als weiterer Interessent an einer Beteiligung in den Ring treten. Aus den Kreisen hiess es weiter, die japanische Regierung bevorzuge Delta und Air France, da beide Unternehmen finanziell gesünder seien als American Airlines.


Positive Unternehmensaussagen bescherten Michelin-Titeln Kursgewinne von 1,31 Prozent auf 55,75 Euro. Die Produktionskapazitäten des französischen Reifenherstellers reichten nicht aus, um die Nachfrage in Schwellenländern wie China, Indien und Brasilien zu befriedigen, zitiert die Zeitung «La Tribune» Michel Rollier aus der Geschäftsführung.


Dagegen liessen rückläufige Absatzzahlen für den August Volvo-Papiere in Stockholm um 1,14 Prozent auf 65,00 schwedische Kronen fallen. Der Lastwagenhersteller verkaufte im vergangenen Monat 52 Prozent weniger Fahrzeuge als im Vorjahr, was im Vergleich zum Minus von 54 Prozent im Juli aber eine Stabilisierung bedeutete. «Wie erwartet hat sich der August als schwächster Monat des Jahres erwiesen», sagte ein Analyst.


An der Börse in Zürich büssten Anteilsscheine von Swatch 0,63 Prozent auf 237,00 Schweizer Franken ein. Die schweizerische Wettbewerbskommission (Weko) eröffnete eine Untersuchung gegen die Swatch-Tochtergesellschaft ETA Manufacture Horlogère Suisse SA (ETA) darüber, ob ETA auf dem Markt für mechanische Uhrwerke gegen das Kartellgesetz verstossen hat.


Dagegen ging es für Novartis-Aktien um 0,65 Prozent auf 49,74 Franken hoch. Der Schweizer Pharmakonzern veröffentlichte neue positive Daten aus Phase-III-Studien zum Produktkandidaten QAB149 (Indacaterol) für die Behandlung chronischer Lungenkrankheit (Chronic Obstructive Pulmonary Disease, COPD). Die mögliche Überlegenheit von QAB149 gegenüber der aktuellen Standardmedikation Spiriva sei sehr beruhigend, schreibt Vontobel-Analyst Andrew Weiss. Dies könnte seiner Meinung nach zu einer erhöhten Umsatzprognose führen. (awp/mc/pg/18)

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