Der europäische Interessenverband für Interoperabilität von Systemen (ECIS) hatte Microsoft vorgeworfen, mit dem neuen Betriebssystem erneut gegen EU-Auflagen zu verstossen. Es würden die Methoden fortgesetzt, die von der EU-Kommission 2004 als illegal eingestuft wurden. Dem Verband gehören nach seinen eigenen Angaben unter anderen Adobe Systems, IBM, Nokia, Opera, Red Hat und Sun Microsystems an.
Vorwurf der Marktdominanz
Der Sprecher von Kroes sagte, es sei zunächst im Februar 2006 eine Beschwerde eingegangen, die dann im Dezember vergangenen Jahres besonders um den Aspekt Vista ergänzt wurde. Der Verband wirft dem weltgrössten Softwareunternehmen vor, seine Marktdominanz auch auf das Internet auszudehnen.
Vista darf nicht den freien Wettbewerb ausgehebeln
Die Kommission hatte bereits im vergangenen Jahr betont, dass bei Vista nicht der freie Wettbewerb ausgehebelt werden dürfe. Um die Umsetzung fast drei Jahre alter EU-Sanktionen gegen Microsoft wegen Marktmissbrauchs gibt es in Brüssel immer noch Streit. Es droht dabei ein neues Bussgeld. Microsoft hatte im März 2004 ein riesiges Strafgeld von 497 Millionen Euro zahlen müssen.
Brüsseler Routinegeschäft
Beschwerden sind Brüsseler Routinegeschäft. Falls die EU- Wettbewerbshüter feststellen sollten, das die Konkurrenten stichhaltige Beweise für Verstösse vorbringen, können sie ein neues Verfahren wegen Marktmissbrauchs eröffnen. (awp/mc/gh)