«Fälschungen bringen mehr Gewinne als Drogenschmuggel», sagte der zuständige EU-Kommissar László Kovács am Dienstag in Brüssel. Nach Expertenschätzung dürften weltweit gefälschte Waren im Wert von bis zu 200 Mrd. Euro (rund 312 Mrd. Franken) gehandelt werden. Das entspricht in etwa 5 Prozent des Handelsvolumens.
Alles wird gefälscht
Gefälscht wird alles: Nahrungsmittel, Kleider und Zigaretten, die bei Fälschern beliebten Kosmetika und immer mehr Spielsachen, Computerzubehör, CD und DVD. Die Fokussierung auf Alltagsartikel «bedeutet eine wirkliche Gefahr für die Konsumenten», sagte Kovács.
Vor allem aus China
60 Prozent der Fälschungen stammten aus China. Das bedeute aber nicht, dass dies wirklich der Ursprungsort der Ware sei, betonte die EU-Kommission. Gemäss ersten Trends geht die Behörde für 2004 von einer 10-prozentigen Zunahme aus. Den Anstieg begründete Kovács primär mit der EU-Erweiterung auf 25 Mitglieder.
Rigorose Kontrollen
Doch für die Zukunft sei er optimistisch, sagte der EU-Kommissar. Er verwies auf die rigorosen Kontrollen sowie hauptsächlich auf das kürzlich abgeschlossene Abkommen zur Zollkooperation mit China.
Auch Schweiz betroffen
Den Schweizer Zollbeamten fielen 2004 gefälschte Produkte für 3,8 Mio. Fr. in die Hände, wie die Behörde vergangene Woche bekannt gab. 87 Prozent der Fälschungen stammten aus Ländern ausserhalb Europas. (awp/mc/mad)