Erst Mitte Juli hatte der Euro bei 1,6038 Dollar seinen bisherigen Höchststand erreicht. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs am Donnerstagmittag auf 1,3934 (Mittwoch: 1,4094) Dollar fest. Der Dollar kostete 0,7177 (0,7095) Euro.
Rezessionsdiskussionen belasten Euro
«Vor dem Hintergrund enttäuschender Konjunkturdaten aus der Eurozone wird vermehrt auch hierzulande über eine Rezession diskutiert. Dies belastet den Euro», sagte Devisenexperte Thomas Amend vom Bankhaus HSBC Trinkaus. So gehen für Deutschland inzwischen das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) sowie das Institut für Weltwirtschaft (IfW) von einer leichten Rezession aus. Die deutsche Wirtschaft bekomme die Auswirkungen der krisenhaften Entwicklungen im Rest der Welt zu spüren, hiess es beim IfW. Für 2008 senkten die Forscher ihre Konjunkturprognose auf 1,9 (bisher 2,1) Prozent, während für 2009 nur noch ein Wachstum von 0,2 (1,0) Prozent veranschlagt wird.
Investoren ziehen Gelder ab
Darüber hinaus sorge auch die Rückführung von Geldern in die USA für Gegenwind beim Euro, betonte Amend. Viele Investoren zögen weltweit ihre Gelder ab, um diese in den Vereinigten Staaten zu platzieren. Dieser Trend verstärke den Kursrutsch des Euro. Allerdings sei der Kursverfall des Euro inzwischen bereits so stark, dass eine technische Gegenbewegung möglich erscheine. Schliesslich zeigten die jüngsten Ereignisse aus den USA, dass die grösste Volkswirtschaft der Welt die Talsohle noch nicht endgültig durchschritten habe. Negative Überraschungen blieben nicht ausgeschlossen, sagte Amend.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,79410 (0,80200) britische Pfund , 148,69 (150,52) japanische Yen und auf 1,5857 (1,5928) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 740,75 (775,75) Dollar gefixt. (awp/mc/pg/28)