Euro bleibt auf Rekordkurs

Der Euro war am Dienstag erstmals in seiner achteinhalbjährigen Geschichte über die Marke von 1,37 Dollar geklettert. Am späten Mittwochnachmittag kostete ein Euro 1,3767 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittag auf 1,3753 (Dienstag: 1,3666) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7271 (0,7317) Euro.

Sorge vor US-Immobilienkrise
«Das ist eine globale Dollarschwäche. Neue Euro-Rekorde sind sehr wahrscheinlich», sagte Devisenexperte Björn Bender von Helaba Trust. Entscheidend für die massiven Dollar-Verkäufe sei die Sorge über die Lage des US-Immobilienmarktes. Ein mögliches Übergreifen der Krise auf andere Wirtschaftszweige und damit den Konsum insgesamt sei die treibende Kraft. Allerdings hält Bender diese vorherrschende Sicht am Devisenmarkt für etwas einseitig: «Die Krise am US-Hypothekenmarkt wird stark hoch gekocht». Die guten US-Konjunkturdaten in der vergangenen Woche seien unterdessen komplett ignoriert worden.


Vermutlich weiter steigende Leitzinse stützen Euro
Zusätzlich gestützt werde der Euro von der Aussicht auf weiter steigende Leitzinsen in der Eurozone. Die Geldpolitik unterstützt nach Einschätzung von EZB-Präsident Jean-Claude Trichet weiterhin die Wirtschaft. Er signalisierte am Mittwoch vor dem europäischen Parlament, dass die EZB entschlossen und rechtzeitig handeln werde, um Preisstabilität zu sichern. Die Inflationsrisiken seien weiter aufwärts gerichtet. «Die EZB bleibt wachsam», sagte Bender. Die EZB hatte vor knapp einer Woche eine weitere Erhöhung für September oder Oktober in Aussicht gestellt. Höhere Zinsen in der Eurozone machen den Euro tendenziell attraktiver.


Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,67695 (0,67735) britische Pfund , 167,39 (167,86) japanische Yen und auf 1,6535 (1,6553) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 663,00 (661,70) Dollar gefixt. (awp/mc/pg)

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