Am Freitag war der Euro mit 1,4966 Dollar nur knapp an der Marke von 1,50 Dollar gescheitert. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs am Montagmittag auf 1,4845 (Freitag: 1,4809) Dollar fest. Der Dollar kostete 0,6736 (0,6753) Euro. «Es fehlen die Impulse für eine Fortsetzung des Höhenfluges», sagte Devisenexperte Marc Burgheim von der Bayerischen Landesbank. Möglicherweise habe mit dem in der vergangenen Woche im asiatischen Handel erreichten Höchststand bereits eine Gegenbewegung eingesetzt.
«Stimmung extrem negativ»
Die Stimmung für den Dollar sei bereits «extrem negativ», sagte Burgheim. Angesichts der am Markt erwarteten kräftigen Wachstumsabschwächung in den USA im Zuge der Immobilienkrise und der Spekulation auf weitere US-Leitzinssenkungen seien kaum noch negativere Szenarien auszumachen. Die leichte Beruhigung an den Märkten habe den Dollar zudem etwas gestützt.
ifo-Geschäftsklima: Weiterer Rückgang erwartet
Die Marke von 1,50 Dollar bleibt aus Sicht von Burgheim für die Devisenmärkte grundsätzlich weiter attraktiv. Ein nachhaltiger Sprung über diese Marke zeichne sich kurzfristig aber eher nicht ab. Es sei angesichts der jüngsten kräftigen Kursgewinne des Euro eher eine Korrektur zu erwarten, sagte Burgheim. Auslöser könnten enttäuschende Stimmungsindikatoren aus der deutschen Industrie sein. Der gestiegene Euro und die hohen Energiepreise dürften die Stimmung in der deutschen Wirtschaft dämpfen. Für das ifo-Geschäftsklima im November rechnen Ökonomen am Dienstag mit dem siebten Rückgang in Folge.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,71795 (0,72025) britische Pfund, 160,96 (159,87) japanische Yen und auf 1,6372 (1,6322) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 830,00 (815,25) Dollar gefixt. (awp/mc/ps)