«Die Bewegungen sind weiterhin sehr explosiv», sagte Devisenexperte Rainer Sartoris vom Bankhaus HSBC Trinkaus. Grund sei die zum Ende des Jahres traditionell sehr geringe Liquidität. Dies begünstige scharfe Kursschwankungen. Der Euro sei nach der faktischen Null-Zins-Politik der US-Notenbank einfach «zu schnell und zu stark» gestiegen. Nach dem Sprung über die Marke von 1,47 Dollar hätten Gewinnmitnahmen eingesetzt, sagte Sartoris. Einen fundamentalen Grund für die dynamische Erholung des Dollar zum Wochenausklang gebe es nicht.
Neuerlicher Anlauf auf die 1,50-Dollar-Marke nicht ausgeschlossen
Der Dollar leide aber grundsätzlich weiterhin unter den schwachen Konjunkturaussichten für die USA und der faktischen Nullzinspolitik der US-Notenbank, sagte Sartoris. Ein neuerlicher Anlauf auf die 1,50-Dollar-Marke sei nicht ausgeschlossen. Die scharfen Massnahmen der Währungshüter seien auch ein Indiz dafür, wie schlecht es um die US-Wirtschaft stehe. Derzeit wisse niemand, wie die Massnahmen wirkten. Auch mit den nun gewährten staatlichen Krediten für die US-Autoindustrie verschaffe sich die US-Wirtschaft nur kurzfristig etwas Luft. An den Kernproblemen ändere sich nichts. US-Präsident George W. Bush kündigte am Freitag Kredite von mehr als 17 Milliarden Dollar an.
Referenzkurse
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,92870 (0,95090) britische Pfund , 124,74 (129,22) japanische Yen und auf 1,5448 (1,5368) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 835,75 (855,25) Dollar gefixt. (awp/mc/gh/33)