Euro erholt sich nicht von Vortagesverlusten – Trichet wirkt nach
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittag auf 1,5671 (Donnerstag: 1,5885) Dollar festgesetzt. Der Dollar war 0,6381 (0,6295) Euro wert.
Etwas Wind aus den Segeln genommen
«Trichet hat etwas Wind aus den Segeln genommen», sagte Devisenexperte Uwe Janz vom Bankhaus M.M. Warburg & Co mit Blick auf den jüngsten Euro-Kursrutsch. Die Aussicht auf eine nur einmalige Zinserhöhung in der Eurozone hatte den Kurs des Euro bereits am Donnerstagnachmittag um rund zwei Cent gedrückt. Trichet hatte nach der erwarteten Leitzinserhöhung um 0,25 Prozentpunkte auf 4,25 Prozent dem Markt kein Signal für unmittelbar bevorstehende weitere Leitzinserhöhungen gegeben. Am Markt seien hingegen schärfere Töne und klarere Signale für weitere Erhöhungen erwartet worden, sagte Janz.
Der Markt ist in einer Ruhephase
Vor dem Hintergrund des Unabhängigkeitstages in den Vereinigten Staaten sei das Geschehen aber dünn. «Der Markt ist in einer Ruhephase», sagte Janz. Angesichts der nach wie vor prekären Konjunkturlage in den USA und den weiteren Kursverlusten an den Aktienmärkten in Europa scheine die Risikoaversion wieder zu dominieren. Entscheidend für die künftige Entwicklung an den Märkten dürften die Aussagen von US-Notenbankpräsident Ben Bernanke in der kommenden Woche sein. Die US-Notenbank stehe wegen klarer konjunktureller Schwächezeichen bei gleichzeitig erhöhtem Inflationsdruck vor einem schwierigen Spagat.
Referenzkurse
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,7908 (0,7992) britische Pfund , 167,31 (168,62) japanische Yen und auf 1,6085 (1,6097) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 931,25 (934,00) Dollar gefixt. (awp/mc/gh/30)