Euro erreicht höchsten Stand seit neun Monaten

Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs gegen Mittag auf 1,3970 (Mittwoch: 1,3856) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7158 (0,7217) Euro.


«Kursrally beim Euro»
Mit den neuerlichen Kursgewinnen hat der Euro seit Mitte des Jahres – dem Höhepunkt der europäischen Schuldenkrise – zum Dollar um 22 Cent oder gut 18 Prozent aufgewertet. Allein seit Wochenbeginn kostet der Euro drei Cent mehr. «Zuletzt haben wir eine wahre Kursrally beim Euro gesehen», sagte Marc Burgheim, Leiter des Devisenhandels bei der BayernLB. Als Treiber gelten vor allem die Notenbanken: Nachdem die japanische Notenbank ihre bereits hoch-expansive Geldpolitik Anfang der Woche weiter gelockert hatte, richten sich die Augen immer stärker auf die US-Notenbank Fed, von der ähnliches erwartet wird.


EZB: Geldpolitik der ruhigen Hand
Die Europäische Zentralbank (EZB) hingegen gilt derzeit als «Fels in der Brandung», wie es die Commerzbank umschreibt. Auch am Donnerstag signalisierte EZB-Chef Jean-Claude Trichet eine Geldpolitik der ruhigen Hand. Von einer weiteren geldpolitischen Lockerung könne keine Rede sein, hiess es übereinstimmend von Volkswirten. Damit setzt sich die EZB klar gegenüber anderen Notenbanken insbesondere aus Japan und den USA ab. Die Aussicht auf eine weitere Lockerung in Amerika ist einer der Hauptgründe, warum der Dollar seit Wochen unter starkem Druck steht.


Referenzkurse
Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87465 (0,87260) britische Pfund , 115,10 (114,98) japanische Yen und 1,3415 (1,3361) Schweizer Franken festgelegt. Der Preis für eine Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde in London am Nachmittag mit 1.345,00 (Vortag: 1.346,50) Dollar gefixt. In der Spitze stieg der Goldpreis auf ein neues Rekordhoch von 1.364,60 Dollar. Ein Kilo Gold kostete 31.020,00 (30.960,00) Euro. (awp/mc/ss/27)

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