Seit Freitag ist der Eurokurs damit um rund 1,5 Cent gestiegen. Die alte Höchstmarke von 1,3682 Dollar vom 27. April rückt so wieder in greifbare Nähe. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittag noch auf 1,3588 (Freitag: 1,3505) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7359 (0,7405) Euro.
Anlagen im Euroraum werden tendenziell attraktiver
«Das dramatische Abschmelzen des Zinsvorsprungs von US-Staatsanleihen im Vergleich zu Staatstiteln aus der Eurozone setzt den Dollar unter Druck», sagte Devisenexperte Michael Klawitter von Dresdner Kleinwort. Anlagen im Euroraum werden damit tendenziell attraktiver. Dies habe zu massiven Dollar-Verkäufen geführt. Auch die Aussicht auf weiter steigende Leitzinsen in der Eurozone bei einem unveränderten Zinsniveau in den USA stütze den Euro grundsätzlich.
Überraschend robuster Konjunkturdaten
Nach der Veröffentlichung überraschend robuster Konjunkturdaten aus den USA am Nachmittag habe sich der Kursanstieg des Euro sogar noch weiter beschleunigt. In den USA hellte sich die Stimmung der Einkaufsmanager im Verarbei tenden Gewerbe im Juni unerwartet deutlich auf. Der entsprechende Index legte von 55,0 Punkten im Vormonat auf 56,0 Punkte zu, während Volkswirte im Durchschnitt mit 55,4 Punkten gerechnet hatten. «Trotz der positiven Daten ging die Rendite am US-Rentenmarkt tendenziell weiter zurück», sagte Klawitter. Er hält den Kurssprung des Euro allerdings inzwischen für so massiv, dass die Wahrscheinlichkeit eines Rückschlags bereits hoch ist.
Referenzkurse
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,67565 (0,67400) britische Pfund , 166,66 (166,63) japanische Yen und auf 1,6490 (1,6553) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London mit 654,75 (650,50) Dollar gefixt. (awp/mc/gh)