Euro gibt nach Sprung an Marke von 1,29 Dollar Gewinne wieder ab
Im Vergleich zu den Kurssprüngen von bis zu fünf Cent pro Tag in der vergangenen Woche erscheinen die Bewegungen aber als vergleichsweise gemässigt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Euro-Referenzkurs am Mittag auf 1,2822 (Freitag: 1,2757) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete 0,7799 (0,7839) Euro.
Flucht in Qualität
«Der Dollar profitiert vor dem Hintergrund der Rezessionssignale aus den USA weiter von der Flucht in Qualität», sagte Commerzbank-Devisenexpertin Antje Praefcke. Allerdings sei der rapide Anstieg des Dollar etwas abgemildert worden. Vor den Leitzinsentscheidungen in Grossbritannien und der Eurozone sowie dem US-Arbeitsmarktbericht zum Wochenausklang hielten sich viele Marktteilnehmer etwas zurück. Sowohl die Bank of England als auch die EZB dürften den Leitzins nach Einschätzung von Experten erneut kräftig senken.
Ernüchternde US-Konjunktursignale
Die globalen Zinssenkungen seien zwar ein Baustein für die langsame Rückkehr des Vertrauens an den Märkten, sagte Praefcke. Allerdings seien diese wohl noch kein vollständig überzeugendes Argument, um zusammen mit den anderen Rettungsmassnahmen einen grundlegenden Stimmungsumschwung am Devisenmarkt herbeizuführen. Die US-Konjunktursignale seien ernüchternd. So untermauere der kräftige Rückgang des Einkaufsmanagerindex in den USA, dass sich die US-Wirtschaft bereits in einer Rezession befinde. Darüber hinaus drohe auch vielen anderen Industrieländern ein ähnliches Schicksal. Vor diesem Hintergrund profitiere der Dollar weiter von der Flucht in Qualität.
Referenzkurs auf 1,4832 Franken festgelegt
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,79690 (0,78690) britische Pfund , 126,38 (124,97) japanische Yen und auf 1,4832 (1,4686) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 729,50 (730,75) Dollar gefixt. (awp/mc/ps/29)