Damit hat sich der Euro von seinem historischen Höchststand zum Dollar, der vor gut zwei Wochen mit knapp über 1,60 Dollar erreicht worden war, ein Stück entfernt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstagmittag auf 1,5347 (Mittwoch: 1,5430) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete 0,6516 (0,6481).
EZB: Auf stärkere Betonung der Konjunkturrisiken spekuliert
«Der Markt hatte auf eine etwas stärkere Betonung der Konjunkturrisiken für die Eurozone durch EZB-Präsident Jean-Claude Trichet spekuliert, nachdem die Daten zuletzt eher enttäuschend ausgefallen sind», sagte Devisenexperte Michael Burckhart von der Landesbank Hessen-Thüringen. Diese Erwartung habe der EZB-Präsident nach der Ratssitzung in Athen am Donnerstag etwas enttäuscht. Vor diesem Hintergrund hätten einige Marktteilnehmer auf dem ermässigten Niveau wieder zugegriffen und Euro gekauft. Die Schwankungen dürften sich auch in den nächsten Tagen fortsetzen.
Dilemma bleibt
Aus Sicht der Postbank bleibt das Dilemma für die EZB zwischen konjunkturellen Abwärtsrisiken auf der einen und Inflationsrisiken auf der anderen Seite bestehen. Auch andere Ökonomen sehen in den jüngsten Aussagen von Trichet keine grundlegenden Änderungen. Die EZB hatte den Leitzins am Donnerstag wie allgemein erwartet unverändert bei 4,00 Prozent belassen. Insgesamt hat sich aus Sicht von Burckhart das Bild für den Euro aber eingetrübt: «Die Argumente für die Dollar-Schwäche sind ausgereizt.» Darüber hinaus mehrten sich die Anzeichen für eine Konjunkturabschwächung auch in der Eurozone. Dies könnte den Euro zusätzlich unter Druck setzen.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,78505 (0,78865) britische Pfund, 160,15 (162,55) japanische Yen und auf 1,6210 (1,6300) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 877,00 (868,25) Dollar gefixt. (awp/mc/pg)