Euro klettert über 1,31 Dollar – Höchster Stand seit April 2005

Devisenexperten erklärten den Kurssprung um über einen Cent mit einer «technischen Reaktion» in einem wegen des Erntedankfests in den USA ausgedünnten Markt. Am Nachmittag wurde der Euro noch mit 1,3090 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittag auf 1,3078 (Donnerstag: 1,2953) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7646 (0,7720) Euro. Das Stimmungshoch in der deutschen Wirtschaft hatte dem Euro bereits am Donnerstag Auftrieb gegeben.

Noch kein Auftakt für Dollarschwäche
«Das ist nicht der Auftakt für eine ausgesprochene Dollarschwäche», sagte Devisenexperte Theodor Schonebeck von der Deutschen Bank. Allerdings spreche der dünne Handel am langen Erntedankwochenende in den USA und der Mangel an neuen Konjunkturdaten für eine vorübergehende technische Erholung des Euro. «Das ist aber noch kein neuer Trend, der sich ausgeprägt fortsetzen wird», gab sich Schonebeck für die weitere Kursentwicklung des Euro skeptisch. Die Frage, ob die Dollar-Korrektur vornehmlich technischen Faktoren zuzuschrei ben oder fundamentalerer Natur sei, werde sich erst mit den in der kommenden Woche zu erwartenden US-Konjunkturdaten klären.

Höchstmarke in Reichweite
FXdirektBank-Experte Daniel Kühn sieht nach dem Kurssprung des Euro hingegen bereits die Ende 2004 erreichte alte Höchstmarke von 1,3667 Dollar wieder in Reichweite: «Der Zinsvorteil des US-Dollar schmilzt», begründet Kühn seine Zuversicht. Während die US-Wirtschaft Ermüdungserscheinungen aufweise, gewinne die Erholung in der Eurozone an Dynamik. Vor diesem Hintergrund dürfte die EZB die Leitzinsen weiter erhöhen, während in den USA allmählich über Zinssenkungen spekuliert werde.

Euro-Referenzkurs auf 1,5826 Schweizer Franken
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,6769 (0,6765) britische Pfund, 151,36 (150,61) japanische Yen und 1,5826 (1,5843) Schweizer Franken fest. (awp/mc/ar)

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