Euro klettert über Marke von 1,42 US-Dollar – Rekord im Tagesrhythmus
Am späten Nachmittag wurde der Euro mit 1,4218 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittag noch auf 1,4179 (Donnerstag: 1,4180) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete 0,7053 (0,7052) Euro.
Erwartung weiterer US-Leitzinssenkungen
«Gestützt wird der Euro von der Erwartung weiterer US-Leitzinssenkungen», sagte Devisenhändlerin Tabea Pollmüller von der Landesbank Rheinland-Pfalz (LRP). Der Dollar habe nicht von den tendenziell «eher positiven» US-Konjunkturdaten am Nachmittag profitiert. Die US-Bauausgaben erhöhten sich im August überraschend um 0,2 Prozent zum Vormonat, während Volkswirte einen neuerlichen Rückgang erwartet hatten. Im Juli waren die Ausgaben um 0,5 Prozent gesunken. Auch die Stimmung der Einkaufsmanager in der Region Chicago hellte sich im September überraschend auf. Der Index legte um 0,4 Prozentpunkte auf 54,2 Punkte zu. Er gilt als zuverlässiger Indikator für den nationalen Einkaufsmanagerindex.
Verschnaufpause weiterhin nicht in Sicht
«Das ist derzeit eindeutig eine Einbahnstrasse», sagte Pollmüller mit Blick auf den anhaltenden Dollar-Verfall. Seit Mitte August ist der Kurs des Euro bereits um rund acht US-Cent gestiegen. «Eine Verschnaufpause wäre vor diesem Hintergrund eigentlich überfällig», sagte Pollmüller. Diese lasse aber weiterhin auf sich warten. Die Zinsentwicklung gebe weiterhin die Richtung vor. Während die US-Notenbank angesichts der Finanzmarktturbulenzen die Zinsen eher noch etwas weiter senken werde, dürfte die EZB den Leitzins vorerst stabil halten.
Andere wichtige Währungen
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,6993 (0,7005) britische Pfund , 163,29 (162,93) japanische Yen und auf 1,6577 (1,6527) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 743,00 (731,75) Dollar gefixt. (awp/mc/ab)