Später konnte sich der Kurs des Euro wieder etwas erholen und stand zuletzt bei 1,3371 Dollar. Die EZB hatte den Referenzkurs gegen Mittag auf 1,3332 (Montag: 1,3582) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7501 (0,7363) Euro.
EZB-Zinssenkung erwartet
«Nach zuletzt extrem schwachen Konjunkturdaten rechnet der Markt mittlerweile fest mit einer erneuten Zinssenkung der EZB in der kommenden Woche», sagte Devisenexperte Thomas Amend von HSBC Trinkaus. Zwar würden noch die «ganz klaren Signale» von führenden Vertretern der Zentralbank fehlen, der Markt gehe aber mittlerweile von einer erneut deutlichen Zinssenkung um 0,5 Prozentpunkte auf dann 2,0 Prozent am 15. Januar aus.
Preisstabilität gewährleistet
Die jüngsten Inflationsdaten aus der Eurozone würden dabei für die nötigen Spielräume in der Geldpolitik der europäischen Währungshüter sorgen, sagte Amend weiter. Im Dezember schwächte sich die Inflationsrate nach Angabe der Statistikbehörde Eurostat auf 1,6 Prozent ab. Aus Sicht der EZB ist Preisstabilität im Euroraum bei einer Inflationsrate von knapp unter zwei Prozent gewährleistet. Damit ist die derzeitige Teuerung unter den Zielwert der EZB gerutscht, was die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung nach Einschätzung von Experten erhöht.
Stimmung der US-Einkaufsmanager überraschend aufgehellt
Die weiteren Konjunkturdaten, die im Tagesverlauf in der Eurozone und in den USA veröffentlicht wurden, sollten nach Einschätzung von Amend «nicht überbewertet» werden. Allerdings habe sich die Stimmung der Einkaufsmanager der Dienstleister in den USA im Dezember überraschend aufgehellt. Dies habe dem Dollar weiter Auftrieb verliehen und den Euro zusätzlich belastet.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,91760 (0,93580) britische Pfund , 125,84 (126,81) japanische Yen und 1,5018 (1,5060) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 848,25 (Vortag: 853,50) Dollar gefixt. (awp/mc/pg/29)