In der Nacht zum Dienstag war der Euro bis auf 1,5798 Dollar geklettert und damit nur knapp unter seinem alten Rekord von 1,5903 Dollar geblieben. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs am Dienstagmittag auf 1,5694 (Montag: 1,5693) Dollar fest. Der Dollar kostete unverändert 0,6372 Euro.
Dollar weiter unter Druck
«Die Schwankungen sind weiter enorm, auch wenn sich im Tagesvergleich nahezu ein Stillstand ergibt», sagte Helaba-Devisenhändler Jan Koczwara mit Blick auf die starken Kurssprünge des Euro über Nacht. Besonders ausgeprägt seien die Sprünge bei geringen Umsätzen. Die Aussicht auf weiter sinkende Leitzinsen in den USA bei einem unveränderten Leitzinsniveau in der Eurozone halte den Dollar latent weiter unter Druck. Die Rekord-Teuerungsrate von 3,5 Prozent im März und die im Gegensatz zu den USA robuste Konjunktur dürften die EZB am Donnerstag vorerst vor einer Zinssenkung zurückschrecken lassen.
Britisches Pfund stark unter Druck
Enttäuschende Daten vom Häusermarkt in Grossbritannien setzten unterdessen das britische Pfund stark unter Druck. Der Euro kletterte zur britischen Währung bis auf 0,7989 Pfund im Vergleich zu 0,7935 Pfund vor den Daten. In Grossbritannien beschleunigte sich der Rückgang der Häuserpreise im März unerwartet deutlich. «Die schlechten Wirtschaftsdaten häufen sich», sagte Koczwara. Dies stütze die Erwartung einer kräftigen Leitzinssenkung durch die Bank of England am Donnerstag.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,79740 (0,78935) britische Pfund, 160,75 (161,13) japanische Yen und auf 1,5914 (1,5917) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 915,00 (926,50) Dollar gefixt. (awp/mc/pg)