Euro profitiert nur kurzzeitig von Rettungsaktion der US-Regierung

Damit notiert der Euro in der Nähe seines Stands vom vergangenen Freitag. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montag auf 1,4214 (Freitag: 1,4247) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete 0,7035 (0,7019) Euro.


Schwer erklärbarer Auftrieb
«Der zwischenzeitliche Auftrieb für den Euro ist schwer zu erklären», sagte Devisenexperte Christian Melzer von der DekaBank. Möglicherweise sei der Kurssprung auf den massiven Verkauf von US-Staatsanleihen zurückzuführen, der nach Bekanntwerden der Rettungsaktion zunächst eingesetzt habe. Im weiteren Verlauf habe die Gemeinschaftswährung aber wieder die Abwärtsbewegung aufgenommen, die derzeit aufgrund fundamentaler Daten gerechtfertigt sei. «Infolge der Rettungsaktion ist die Zuversicht an den Finanzmärkten gewachsen, dass sich die US-Wirtschaft schneller als angenommen erholt.» Laut Melzer dürfte der Euro damit auch in den kommenden Wochen unter Druck stehen.


US-Regierung verstaatlicht Hypothekenfinanzierer
Am Sonntag hatte die US-Regierung angekündigt, die infolge der amerikanischen Hypothekenkrise schwer angeschlagenen Immobilienfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac zu retten, um damit eine bedrohliche Krise am Häusermarkt zu verhindern. So werden die beiden Banken, die zusammen für rund die Hälfte aller US-amerikanischen Hypothekenkredite einstehen, unter staatliche Zwangsverwaltung gestellt. Zudem wird die Regierung mögliche Verluste bis zu insgesamt 200 Milliarden Dollar übernehmen. Fannie Mae und Freddie Mac vergeben als Hypothekenbanken entweder selbst Hausbaukredite oder besichern diese durch Übernahme von Ausfallgarantien.


Referenzkurs bei 1,6052 Franken
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,80720 (0,80930) britische Pfund , 154,42 (151,54) japanische Yen und 1,6052 (1,5888) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London mit 808,00 (808,50) Dollar gefixt.(awp/mc/ps/30)

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