Euro-Referenzkurs auf 1,5847 Dollar gestiegen
Milliardenschwere Hilfszusagen der US-Regierung stützten den Dollar. Die neuerlichen Finanzmarktturbulenzen hatten den Euro zum Wochenausklang mit zeitweise 1,5947 Dollar wieder in Reichweite des alten Rekordstands von gut 1,60 Dollar getrieben. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs am Montagmittag auf 1,5847 (Freitag: 1,5835) Dollar fest. Der Dollar kostete 0,6310 (0,6315) Euro.
«Märkte vorläufig beruhigt»
«Mit dem angekündigten Hilfsplan der US-Regierung ist zumindest eine vorläufige Beruhigung der Märkte gelungen», sagte Commerzbank-Devisenexpertin Antje Praefcke. Nach dem spektakulären Zusammenbruch der amerikanischen Bausparbank IndyMac hatte die US-Regierung am Wochenende einen milliardenschweren Stützungsplan für die zwei angeschlagenen grössten Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac angekündigt.
Warten auf US-Konjunkturdaten
«Ganz überzeugend erscheinen die getroffenen Massnahmen aber noch nicht», sagte Praefcke. Die Stützungsaktion dürfte die Märkte kaum dauerhaft beruhigen. Es könnten auch Zweifel aufkommen, ob US-Notenbankchef Ben Bernanke vor diesem Hintergrund weiter deutlich zu Zinserhöhungen neige. Dies würde den Dollar erneut unter Druck setzen. «Dem Massnahmenbündel fehlt es noch etwas an Überzeugungskraft», betonte Praefcke. Vor dem Hintergrund der im weiteren Wochenverlauf erwarteten wichtigen Konjunkturdaten und Reden von US-Notenbankchef Bernanke hielten sich viele Marktteilnehmer zurück. Ein neuerlicher Sprung über die 1,60-Dollar-Marke sei aber auch nach dem gescheiterten ersten Anlauf weiter möglich. Entscheidend seien die Perspektiven für die US-Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte.
Referenzkurs bei 1,6232 Franken
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,79750 (0,79915) britische Pfund, 169,24 (168,35) japanische Yen und auf 1,6232 (1,6197) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 968,00 (962,75) Dollar gefixt. (awp/mc/ps/24)