Euro rutscht nach robusten US-Konjunkturdaten unter 1,32 US-Dollar
Die europäische Gemeinschaftswährung wurde am späten Nachmittag mit 1,3167 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,3225 (Mittwoch: 1,3211) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7561 (0,7569) Euro.
Stimmungsaufhellung in den USA setzt Dollar unter Druck
«Die überraschend kräftige Stimmungsaufhellung bei den Einkaufsmanagern im Verarbeitenden Gewerbe der USA hat den Dollar etwas unter Druck gesetzt», sagte Devisenexpertin Antje Praefcke von der Commerzbank. Nach dem unerwartet deutlichen Rückgang des Chicago-Einkaufsmanagerindex am Mittwoch sei der Markt eher von einer negativen Überraschung ausgegangen. Der ISM-Index kletterte unterdessen im Februar mit 52,3 Zählern deutlich über die Expansionsschwelle von 50 Punkten, die im Vormonat mit 49,3 Zählern noch unterschritten worden war.
Robuster US-Konsum
Auch die Signale für den US-Konsum bleiben Praefcke zufolge weiterhin positiv. Auch aus Sicht der Postbank weisen die jüngsten Daten zur Ausgaben- und Einkommensentwicklung auf einen robusten US-Konsum hin. Die Konsumenten blieben die grosse Stütze der US-Konjunktur. Ungünstiger sei hingegen die Preisentwicklu ng. So liege die Kernrate des Verbraucherpreisindizes (PCE) weiter über der «Wohlfühlzone» der US-Notenbank. Rasche Leitzinssenkungen seien vor diesem Hintergrund nicht zu erwarten, sagte Ökonom Heinrich Bayer von der Postbank.
Aufwertung des Yen – Ansatzweise vorsichtigere Risikobewertung
In der jüngsten Aufwertung des japanischen Yen sieht Praefcke unterdessen nur «eine ansatzweise vorsichtigere Risikobewertung». Die Gefahr massiver Positionsauflösungen bei den so genannten Carry-Trades sei «noch nicht gebannt». Bei einem Carry-Trade werden Kredite zu sehr niedrigen kurzfristigen Zinsen in einer Währung aufgenommen und in Währungen mit einer höheren Verzinsung wieder angelegt. Wichtigste Akteure sind hochspekulative Hedge-Fonds.
Euro-Referenzkurs auf 1,6100 Schweizer Franken
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf unverändert 0,67365 britische Pfund , 155,42 (156,45) japanische Yen und auf 1,6100 (1,6136) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London mit 670,40 (664,20) Dollar gefixt. (awp/mc/ar)