«Die Berg- und Talfahrt beim Euro setzt sich fort», sagte Devisenexperte Eugen Keller vom Bankhaus Metzler & Co. Die kräftigen Tagesschwankungen der jüngsten Zeit zeigten, wie gross die Unsicherheit sei. Mit der Herabstufung der Kreditwürdigkeit Irlands bestimme die Schuldenkrise in der Eurozone wieder das Geschehen. Die Ratingagentur Fitch hatte die Kreditwürdigkeit des finanzschwachen Euro-Staats am Donnerstag gleich um drei Stufen gesenkt. Fitch begründet den Schritt mit zusätzlichen Kosten der Bankenrettung. Zudem habe sich der Wachstumsausblick mit der heimischen Bankenkrise und hohen Staatsdefiziten eingetrübt.
Bleibt Euro weiter unter Druck?
«Die Nachricht hat die Risikoscheu der Anleger wieder deutlich verstärkt», sagte Keller. Kurzfristig dürfte der Euro deshalb weiter unter Druck bleiben. Die massiven Stützungsmassnahmen der US-Regierung und der Notenbank könnten zudem das Wirtschaftswachstum dort etwas stärker als bisher gedacht ankurbeln. Mittelfristig dürften aber auch in den USA die hohen Defizite ins Blickfeld geraten. Dies könnte dann den Dollar unter Druck setzen. Doch so lange die Euro-Schuldenkrise das Geschehen dominiere, sei nicht mit einem grundlegenden Kursschwenk zu rechnen.
Referenzkurse
Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,83820 (0,83670) britische Pfund , 111,02 (111,08) japanische Yen und 1,3060 (1,3060) Schweizer Franken festgelegt. Der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) Gold wurde in London am Nachmittag mit 1.391,25 (1.385,50) Dollar gefixt. Ein Kilo Gold kostete 33.120,00(33.320,00) Euro. (awp/mc/ss/04)