Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittag noch auf 1,3496 (Vortag: 1,3647) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7410 (0,7328) Euro.
Befreiungsschlag ausgeblieben
«Ein Befreiungsschlag ist dem Euro mit dem Hilfsgesuch Irlands nicht gelungen», sagte Devisenexpertin You-Na Park von der Commerzbank. Die Erleichterung an den Märkten sei nur von sehr kurzer Dauer gewesen. Mit der Perspektive auf mögliche Neuwahlen in Irland sei die Unsicherheit an den Märkten wieder sprunghaft gestiegen. Dies habe den Euro bereits am Montagnachmittag massiv unter Druck gesetzt. Verstärkt worden sei der Abwärtsdruck für den Euro von der wachsenden Sorge, dass noch weitere Länder unter den milliardenschweren Rettungsschirm der Europäischen Union schlüpfen müssen.
Who’s next?
«Die Reihe der Anwärter ist lang», sagte Park. Neben dem hoch verschuldeten Portugal gerate auch das unter der Immobilienkrise leidende Spanien bei manch einem inzwischen ins Blickfeld. Dabei stelle sich schon die Frage, wie viele unter dem Schirm noch Platz finden können. Es bestehe auch nach der Hilfe für Irland weiterhin die Sorge vor einer Ansteckung weiterer Länder aus der Eurozone. Eine grundlegende Beruhigung sei bisher nicht auszumachen. Konjunkturdaten spielten vor diesem Hintergrund nur eine untergeordnete Rolle.
Referenzkurse
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84795 (0,85490) britische Pfund, 112,50 (113,97) japanische Yen und 1,3338 (1,3505) Schweizer Franken fest. Der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) Gold wurde in London am Nachmittag mit 1.377,50 (1.356,50) Dollar gefixt. Ein Kilo Gold kostete 31.670,00 (31.240,00) Euro. (awp/mc/ps/23)