Euro scheitert auch im zweiten Anlauf an 1,50-Dollar-Marke
Am späten Nachmittag wurde der Euro mit 1,4883 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittag auf 1,4869 (Donnerstag: 1,4864) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,6725 (0,6728) Euro.
«Verschnaufpause»
«Der Euro gönnte sich eine Verschnaufpause», sagte Devisenexperte Heinz Merz von der Landesbank Baden-Württemberg. Entscheidende Impulse habe der Devisenhandel zum Wochenschluss nicht erhalten. Nach wie vor seien die Rohstoff- und Aktienmärkte die entscheidenden Treiber. Mit der schwächeren Verfassung an den Aktienmärkten sei auch der Euro unter Druck geraten. Gleichwohl sei der Euro noch nicht endgültig an der Marke von 1,50 Dollar gescheitert. Auch die Wochenbilanz für den Euro bleibt trotz der jüngsten Kursverluste mit einem Aufschlag von gut einem Cent positiv.
1,50 Dollar-Marke dürfte «bald» fallen
Auch aus Sicht von Commerzbank-Expertin Antje Praefcke steht der Euro weiter vor dem Sprung über die Marke von 1,50 Dollar. Diese Marke werde schon «bald» übersprungen. Denn mit steigendem Risikoappetit rückten die Zinsunterschiede in den Fokus der Anleger. Darüber hinaus gebe die US-Notenbank noch nicht zu erkennen, wann sie den Fuss vom Gaspedal nehme. Diese Konstellation bringe den Dollar als niedrig verzinste Währung auf breiter Front unter Druck. Daran werde sich wohl auch in der kommenden Woche nicht viel ändern, betont die Expertin.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,91175 (0,91470) britische Pfund , 135,60 (134,07) japanische Yen und 1,5180 (1,5132) Schweizer Franken fest. Am Nachmittag wurde die Feinunze Gold in London mit 1.047,50 (1.053,50) Dollar gefixt. Der Kilobarren kostete 22.725 (22.775) Euro. (awp/mc/pg/29)