Euro setzt Talfahrt zum Schweizer Franken fort
Die Devisenexperten der Commerzbank erwartet eine Fortsetzung des Abwärtstrends zum Franken. «Es steht die Frage im Raum, ob die Schweizerische Nationalbank (SNB) erneut im Markt intervenieren wird oder ob sie sich die Aufwertung des Franken nur noch passiv von der Seitenlinie anschauen wird. Die Aussagen der SNB deuten eher auf letzteres hin», heiss es in einem Morgenkommentar. Vor allem im Mai hatte die SNB massiv Euro gekauft, um eine weitere Abwertung zum Franken zu verhindern. Begründet hatte sie dies mit Deflationsgefahren in der Schweiz. Die Schweiz wickelt rund 60 Prozent ihres Aussenhandels mit der Eurozone ab.
Kaum mehr Deflationsgefahren in der Schweiz
Laut SNB-Direktoriumsmitglied Jean-Pierre Danthine sind die Deflationsgefahren in der Schweiz aber praktisch verschwunden. Die im Mai kräftig gestiegene Geldmenge deutet nach Ansicht der Commerzbank vielmehr auf mittelfristig gestiegene Inflationsgefahren hin, die durch weitere Interventionen verstärkt werden könnten, schreibt die Commerzbank. Die SNB dürfte zwar weiterhin über die Geschwindigkeit der Franken-Aufwertung besorgt sein. Die Fortsetzung der Konjunkturerholung in der Schweiz dürfte jedoch laut Commerzbank die Deflationsgefahren vermindern. (awp/mc/ps/09)