Während der Euro am Morgen zeitweise noch mehr als 1,58 Dollar gekostet hatte, gab die europäische Gemeinschaftswährung ihre anfänglichen Gewinne bis zum späten Nachmittag vollständig wieder ab und kostete zeitweise nur noch 1,5694 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittag noch auf 1,5755 (Mittwoch: 1,5753) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete 0,6347 (0,6348) Euro.
1,60 Dollar-Marke bleibt in Sichtweite
Die Geschwindigkeit der Euro-Aufwertung der vergangenen Tage legt nach Einschätzung der Commerzbank eine Pause nahe. «Die Marke von 1,60 Dollar bleibt für die kommende Woche aber klar in Sichtweite», erwartet Devisenexperte Gavin Friend von der Commerzbank. Vergleichsweise robuste Daten vom US-Arbeitsmarkt setzten den Euro am Mittag etwas unter Druck. Nach Angaben des Arbeitsministeriums sank die Zahl der wöchentlichen Erstanträge unerwartet deutlich. Vor dem verlängerten Wochenende in den USA und in Grossbritannien dünne das Handelsgeschehen aber bereits deutlich aus, heiss es am Markt. Zudem sorge Fronleichnam für ein ohnehin ruhiges Handelsgeschehen in Europa.
Beschleunigter Hauspreisrückgang in den USA
Neue Daten vom Häusermarkt in den USA setzten den Euro am Nachmittag zusätzlich unter Druck. Im ersten Quartal beschleunigte sich der Hauspreisrückgang. Für das erste Quartal ergibt sich nach Angaben des Office of Federal Housing Enterprise Oversight (OFHEO) ein saisonbereinigter Rückgang von 1,7 Prozent. Dies ist der stärkste Rückgang seit Aufzeichnung der Daten. Allein im März ging der Hauspreisindex um 0,4 Prozent zurück. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sank der Index im März um 3,4 Prozent. Das OFHEO ist die Aufsichtsbehörde der beiden halbstaatlichen Hypothekenaufkäufer Freddie Mac und Fannie Mae.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,79405 (0,80145) britische Pfund, 162,71 (162,82) japanische Yen und auf 1,6194 (1,6228) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London mit 922,75 (923,00) Dollar gefixt. (awp/mc/pg)