Euro sinkt nach US-Daten und Trichet-Aussagen Richtung 1,20 US-Dollar
Die europäische Gemeinschaftswährung kostete am späten Nachmittag 1,2018 Dollar und damit gut einen Cent weniger als vor Veröffentlichung der Daten am Mittag.Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,2113 (Mittwoch: 1,2088) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8256 (0,8273) Euro.
Der Markt hatte klarere Aussagen erwartet
«Die EZB hat keine Signale für den Beginn eines Zinserhöhungszyklusses gegeben», sagte Devisenhändler James Round von der Landesbank Rheinland-Pfalz (LRP). Am Markt seien klarere Aussagen erwartet worden. Die EZB taste sich aber weiter behutsam voran. Für Februar sei nach den Aussagen auf keinen Fall eine Zinserhöhung zu erwarten. Selbst für März erscheine eine weitere Zinserhöhung nun nicht mehr völlig sicher. «Den Zinserhöhungserwartungen am Markt hat Trichet damit einen deutlichen Dämpfer versetzt», sagte Round. Die EZB beliess ihren Leitzins am Donnerstag wie von Ökonomen erwartet bei 2,25 Prozent. Im Dezember hatte sie ihren Leitzins bei der ersten Erhöhung seit fünf Jahren um 0,25 Punkte angehoben.
US-Handelsbilanzdefizit übt weiter Druck aus
Ebenfalls Druck auf den Euro übte nach Einschätzung von Round der überraschend deutliche Rückgang des US-Handelsbilanzdefizits im November aus. Das Defizit verringerte sich nach Angaben des US-Handelsministeriums dank kräftiger Exporte um 5,8 Prozent auf 64,2 Milliarden Dollar. Ökonomen hatten im Schnitt mit einem höheren Defizit von 66,2 Milliarden Dollar gerechnet. Im Oktober hatte der Fehlbetrag noch einen Rekordwert von 68,1 Milliarden Dollar erreicht.
Andere wichtige Währungen
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,6884 (0,6833) britische Pfund , 138,31 (138,12) japanische Yen und 1,5474 (1,5437) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London mit 542,50 (544,40) Dollar gefixt. (awp/mc/ab)