Euro sinkt unter 1,32 Dollar

Die Hoffnung auf rasche Hilfen hatte den Euro am Freitag noch über die Marke von 1,33 Dollar getrieben. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montagmittag auf 1,3238 (Freitag: 1,3315) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7554 (0,7510) Euro.


«Kein echter Befreiungsschlag»
«Ein echter Befreiungsschlag ist dem Euro nicht gelungen», sagte Devisenexperte Lothar Hessler vom Bankhaus HSBC Trinkaus. Der Euro sei nach den jüngsten Kursverlusten «angezählt». Neben der unerwarteten Schützenhilfe der EZB für Griechenland belasteten den Euro robuste Konjunkturdaten aus den USA. So lasse die Stimmungsaufhellung im Verarbeitenden Gewerbe dort darauf schliessen, dass die US-Wirtschaft stärker wachse als die Wirtschaft in der Eurozone. Marktbeherrschendes Thema sei aber der unerwartete Schritt der EZB gewesen.


Glaubwürdigkeit der EZB angekratzt
Die vollständige Aussetzung der Ratinganforderungen für griechische Staatsanleihen kratzt aus Sicht von DekaBank-Experte Karsten Junius an der Glaubwürdigkeit der EZB. Der Schritt sei «absolut unkompatibel» mit den vorherigen Aussagen der Notenbank. Die Massnahme als solche sei aber richtig, betonte er. Die vorher postulierte sehr harte Regelung habe sich als praktisch nicht durchsetzbar erwiesen. Auch von Commerzbank-Experte Lutz Karpowitz kamen kritische Töne: «Die vollständige Aussetzung der Besicherungsregeln für griechische Anleihen durch die EZB setzt deren Glaubwürdigkeit aufs Spiel.» Flankierend zu den Milliardenhilfen der Euro-Länder und den Sparmassnahmen Griechenlands hatte die EZB am Montagmorgen überraschend die bereits gelockerten Anforderungen «bis auf weiteres» vollständig ausser Kraft gesetzt.


Referenzkurse
Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,8680 (0,8703) britische Pfund, 124,95 (125,81) japanische Yen und 1,4328 (1,4341) Schweizer Franken festgelegt. Der Preis für eine Feinunze Gold wurde in London am Montag wegen eines Feiertags nicht ermittelt. Am Freitag war eine Unze am Nachmittag mit 1.179,25 Dollar gefixt worden. Der Kilobarren Gold kostete 28.741,15 (28.569,75) Euro. (awp/mc/ps/26)

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