Euro sinkt zeitweise unter 1,28 Dollar

Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittag auf 1,2838 (Montag: 1,2854) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete 0,7789 (0,7780) Euro.


Handel dünnt sich bereits aus
«Die leichte Schwäche des Euro sollte nicht überbewertet werden», sagte Devisenexperte Marc Burgheim von der Bayerischen Landesbank. Ein Grund sei der leichte Druck an den Aktienmärkten nach dem jüngsten Höhenflug. Bei steigenden Aktienkursen hatte der Euro zuletzt tendenziell Kursgewinne verzeichnet. Immer dann nehme die Risikoscheu der Anleger ab, und der Dollar als typischer «sicherer Hafen» sei weniger gefragt. Zum Jahresende dünne der Handel aber bereits zusehends aus. «Es fehlt einfach der Mut, noch im laufenden Jahr am Devisenmarkt eine klare Richtung einzuschlagen», sagte Burgheim. Die Liquidität ebbe immer stärker ab, so dass einzelne Kursausschläge eher zufallsbedingt seien.


US-Konjunktur und Zinsdifferenz sollten Euro stützen
Mittelfristig sollten die enttäuschende Konjunkturlage in den USA sowie die positive Zinsdifferenz zwischen der Eurozone und den USA den Euro aber stützen, erwartet Burgheim. Eine Neupositionierung stehe aber erst im kommenden Jahr an. Auch die enttäuschenden Arbeitsmarktdaten vom vergangenen Freitag dürften weiter latent positiv für den Euro nachwirken. Im Vergleich zum Renten- oder Aktienmarkt hielten sich die Kursausschläge am Devisenmarkt insgesamt aber noch in vergleichsweise engen Grenzen. Der Experte sieht den Euro weiter zwischen 1,26 und 1,31 Dollar pendeln. Dabei seien in dem ausgedünnten Markt kurzfristige Kursausschläge weiterhin möglich.


Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87110 (0,86510) britische Pfund , 118,85 (120,10) japanische Yen und auf 1,5593 (1,5590) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 767,75 (757,25) Dollar gefixt. (awp/mc/pg/28)

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