Im Vergleich zum steilen Fall der vergangenen Tage ist die Erholung aber vergleichsweise bescheiden. Innerhalb von nur einem Monat hat der Euro mehr als elf US-Cent an Wert eingebüsst. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittag auf 1,4704 (Freitag: 1,4729) Dollar fest gesetzt. Der Dollar kostete 0,6801 (0,6789) Euro.
Natürliche Gegenbewegung
«Die jüngsten Kursbewegungen waren sehr stark und ausgeprägt», sagte Devisenexperte Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Vor diesem Hintergrund sei nach der sehr einseitigen Ausrichtung des Marktes zugunsten des Dollar eine Gegenbewegung mehr als natürlich. Die Märkte seien mit der kräftigen Dollar-Aufwertung der realen wirtschaftlichen Entwicklung inzwischen ein gutes Stück weit enteilt. Vor diesem Hintergrund bestehe kurzfristig für den Euro ein Erholungspotenzial bis auf 1,50 Dollar.
Zu optimistische Sichtweise
«Die Probleme in den USA sind noch nicht ausgestanden», sagte Umlauf. Am Markt habe in jüngster Zeit trotz weiterer negativer Konjunkturnachrichten ein vergleichsweise positives Konjunkturbild vorgeherrscht. Diese Sichtweise erscheine aber vor dem Hintergrund der weiter schwelenden Finanzmarktkrise und der Schwäche am US-Arbeitsmarkt als etwas zu optimistisch. Auch die für die Eurozone inzwischen erwarteten Zinssenkungen seien vor dem Hintergrund der nach wie vor bestehenden Inflationsgefahren noch keinesfalls sicher. Die EZB dürfte aus seiner Sicht im laufenden Jahr die Zinsen eher nicht antasten.
Referenzkurs bei 1,6170 Franken
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,78810 (0,79070) britische Pfund , 162,20 (162,70) japanische Yen und auf 1,6170 (1,6158) Schweizer Franken fest. Der Preis für die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 796,25 (786,50) Dollar gefixt. (awp/mc/ps/30)