Euro steigt auf den höchsten Stand seit Ende Mai – Zinsspekulationen

«Nachdem die amerikanische Notenbank am Vorabend die Inflationsrisiken als niedrig bezeichnet hat, sind stärkere Zinserhöhungen erst einmal vom Tisch», sagte Volkswirt Carsten Fritsch von der Commerzbank. Steigende Zinsen machen Investitionen in Dollar-Anlagen attraktiver und stützen damit die Währung.


Leitzins wie erwartet angehoben
Die US-Notenbank hatte am Dienstagabend ihren Leitzins wie erwartet zum zehnten Mal in Folge auf jetzt 3,50 Prozent angehoben. Zugleich stellte sie weitere massvolle Zinserhöhungen in Aussicht. Die Aussage der Fed, die Inflationserwartungen seien gering, habe Spekulationen einiger Anleger auf schnellere Zinserhöhungen gedämpft, sagte Fritsch.


Dollar geriet in Asien unter Druck
Unter Druck geriet der Dollar auch in Asien. Der japanische Yen habe von Spekulationen profitiert, wonach der Druck auf die Notenbank auf eine Zinserhöhung im Falle eines Regierungswechsels nach der Unterhauswahl am 11. September zunehmen werde, sagte Fritsch. Ausserdem rechneten einige Marktteilnehmer mit einer weiteren Aufwertung des chinesischen Yuan im September. China hatte am 21. Juli die Bindung des Yuan an den US-Dollar aufgegeben und seine Währung um 2,1 Prozent aufgewertet.


Enthüllung der Zusammensetzung des Währungskorbes
Unterdessen enthüllte Chinas Zentralbank drei Wochen nach der Aufgabe der festen Dollar-Bindung des Yuan zu Gunsten eines Währungskorbes erstmals dessen Zusammensetzung. Entsprechend der Aussenhandelsströme wird Chinas Korb vor allem vom US-Dollar, Euro, japanischen Yen und dem südkoreanischen Won dominiert, wie Zentralbankchef Zhou Xiaochuan sagte. Weitere Währungen seien der Singapur-Dollar, der malaysische Ringgit, der russische Rubel, der australische und der kanadische Dollar sowie der thailändische Baht. Angaben über die genaue Gewichtung der einzelnen Währungen machte der Notenbanker nicht.


Andere wichtige Währungen
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro
auf 0,69035 (0,6929) britische Pfund, 137,40 (138,64) japanische Yen und 1,5566
(1,5560) Schweizer Franken fest. (awp/mc/ab)

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