«Zum Wochenausklang hat der Euro vor allem von dem zunächst gescheiterten Rettungspaket für die US-Autobranche profitiert», sagte Devisenexperte Volker Weber vom Bankhaus M.M. Warburg. Eine Einigung über das Hilfsprogramm für die stark angeschlagene Autobranche war zunächst im amerikanischen Senat gescheitert. Am Abend hatte US-Präsident George W. Bush dann seine Bereitschaft signalisiert, die dringend benötigten Mittel aus dem Rettungspaket für die Finanzbranche zur Verfügung zu stellen. «Das politische Tauziehen um eine Lösung hat den Dollar belastet», sagte Weber.
Geringe Liquidität im Markt
Andererseits verwies Weber auch auf die geringe Liquidität im Markt. Wegen des bevorstehenden Weihnachtsfests gingen die Umsätze am Devisenmarkt zusehends zurück, was Kursschwankungen prinzipiell verstärke. Zudem realisierten viele Investoren vor dem Jahresende vermehrt Gewinne, was den Dollar zusätzlich belastet haben dürfte. «Dem Euro dürften auch Signale aus der EZB zugute gekommen sein, wonach der Leitzins möglicherweise doch nicht so stark wie gemeinhin angenommen gesenkt wird.» Bundesbankpräsident Axel Weber hatte in einem Interview mit der «Börsen-Zeitung» vor zu starken Leitzinssenkungen gewarnt.
Referenzkurse
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,89235 (0,88690) britische Pfund , 120,21 (120,67) japanische Yen und auf 1,5746 (1,5737) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 826,50 (827,75) Dollar gefixt. (awp/mc/gh/35)