Euro steigt erstmals über 1,51 Dollar

In der Spitze kletterte die europäische Gemeinschaftswährung nach Aussagen von US-Notenbankchef Ben Bernanke auf bis zu 1,5107 Dollar, gab im weiteren Verlauf aber wieder leicht nach. Zuletzt notierte der Euro bei 1,5095 Dollar und damit deutlich höher als noch am Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittag noch auf 1,5044 (Dienstag: 1,4874) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,6647 (0,6723) Euro.


Bernanke-Aussagen deuten auf weitere Zinssenkung hin
«Schwache Konjunkturdaten aus den USA gepaart mit Aussagen von US-Notenbankmitgliedern haben dem Euro einen Schub verliehen», sagte Devisenexperte Frank Möller von der Bremer Landesbank. Vor allem das am Vortag in den Vereinigten Staaten eingebrochene Verbrauchervertrauen habe nachgewirkt. Auch Äusserungen von Notenbankchef Ben Bernanke, die auf weitere Zinssenkungen in den USA hindeuteten, hätten den Dollar unter Druck gesetzt. Bernanke hatte vor dem US-Repräsentantenhaus mit der Formulierung, die Notenbank werde falls geboten «zeitnah» handeln, weitere Leitzinssenkungen in Aussicht gestellt.


Robuste europäische Konjunkturdaten
«Neben schlechten Aussichten für die US-Konjunktur profitiert der Euro auch von überraschend robusten Konjunkturdaten aus Europa», ergänzte Möller. Vor allem das am Dienstag überraschend aufgehellte ifo-Geschäftsklima habe den Euro weiter beflügelt. «Auch nach den jüngsten Kursschüben sehe ich weiteres Aufwärtspotenzial für den Euro.» Die nächste wichtige psychologische Grenze sieht Möller bei 1,52 Dollar.


Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,75760 (0,75360) britische Pfund , 159,95 (160,45) japanische Yen und auf 1,6074 (1,6163) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 959,50 (937,00) Dollar gefixt. (awp/mc/pg)

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