Am Vormittag hatten laut Experten Inflationsmeldungen aus den deutschen Bundesländern die Gemeinschaftswährung zunächst noch auf ein Tageshoch bei 1,5838 US-Dollar getrieben. Im Nachmittagshandel rutschte der Euro dann aber nach US-Konjunkturdaten wieder auf 1,5774 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,5796 (Donnerstag: 1,5786) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,6331 (0,6335) Euro.
Inflationsdaten sorgten für Auftrieb
Inflationsdaten aus den Bundesländern für Auftrieb beim Euro»Am Vormittag sorgten Inflationsdaten aus den Bundesländern für Auftrieb beim Euro», sagte der Devisenexperte Christian Melzer von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Mit jeder neuen Mitteilung über die Preisentwicklung von den Statistischen Landesämtern sei der Euro stärker geworden. In zahlreichen Bundesländern sind die Preise im März um drei Prozent oder zum Teil sogar noch deutlich stärker gestiegen. Das Statistische Bundesamt teilte am späten Nachmittag dann mit, dass die Teuerung in Deutschland im März bei 3,1 Prozent gelegen habe. Volkswirte hatten zuvor lediglich mit einem Anstieg um 2,9 Prozent gerechnet. Dies macht laut Experten eine Zinssenkung der EZB in den kommenden Monaten unwahrscheinlich. Gleichzeitig fallen aber die Zinsen in den USA und die wachsende «Zinsschere» belastet den Dollar und verleiht dem den Euro an den Devisenmärkten Auftrieb.
Nach US-Konjunkturdaten wieder abgerutscht
Am Nachmittag ist der Euro dann aber mit der Veröffentlichung von US-Konjunkturdaten wieder abgerutscht. Die Daten hätten zwar nur ein «gemischtes Bild» über die Lage in der grössten Volkswirtschaft der Welt geliefert, sagte Experte Melzer. Der von den Anlegern befürchtete deutliche Einbruch bei den Kennzahlen ist aber ausgeblieben. Das habe dem Dollar sofort wieder Auftrieb gegeben.
Neues Rekordhoch in der kommenden Woche nicht ausgeschlossen
Trotz der aktuellen Kursverluste beim Euro wollte Experte Melzer ein neues Rekordhoch in der kommenden Woche aber nicht ausschliessen. Vor allem ein überraschend schwacher Arbeitsmarktbericht in den USA könnte der Gemeinschaftswährung wieder neuen Schub verleihen.
Referenzkurse
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,79080 (0,78290) britische Pfund, 157,86 (157,53) japanische Yen und auf 1,5735 (1,5688) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London mit 934,25 (946,75) gefixt. (awp/mc/gh)