Im Nachmittagshandel stand die Gemeinschaftswährung bei 1,4677 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs gegen Mittag ebenfalls auf 1,4677 (Montag: 1,4704) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete 0,6813 (0,6801) Euro.
Ausgeprägte Dollar-Stärke – keine Euro-Schwäche
«An den Devisenmärkten sehen wir derzeit eine ausgeprägte Dollar-Stärke und keine Euro-Schwäche», sagte der Devisenexperte Lutz Karpowitz von der Commerzbank. Das habe sich auch am späten Vormittag abgezeichnet, als eine überraschend starke Erholung der vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) ermittelten Konjunkturerwartungen den Euro nur für kurze Zeit beflügeln konnte. Kaum waren die ZEW-Daten für August veröffentlicht, fiel die Gemeinschaftswährung auch schnell wieder zurück.
Spektakulärer Stimmungsumschwung
Die Stimmung für den Dollar habe sich zuletzt in kürzester Zeit einfach spektakulär verändert, sagte Karpowitz weiter. Die Finanzmärkte würden damit rechnen, dass sich die US-Wirtschaft schneller als alle anderen Volkswirtschaften von den Folgen der selbst ausgelösten Krise befreien könne. Nach Berechnungen der Commerzbank sind schätzungsweise zwei Drittel des jüngsten Rückgangs beim Euro auf eine Dollarstärke zurückzuführen. Allerdings könne der Optimismus für die grösste Volkswirtschaft der Welt bisher noch nicht mit «harten Konjunkturdaten» belegt werden. Der Optimismus für die US-Wirtschaft ist nach Einschätzung von Karpowitz daher «noch reine Fiktion».
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,78850 (0,78810) britische Pfund , 161,11 (162,20) japanische Yen und auf 1,6109 (1,6170) Schweizer Franken fest. Der Preis für die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 788,75 (796,25) Dollar gefixt. (awp/mc/pg/30)