Eurokurs deutlich gefallen – Zinserhöhungen auch in USA erwartet
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,5526 (Montag: 1,5784) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete 0,6441 (0,6336) Euro.
Zinserhöhungs-Erwartungen gestiegen
«Der Euro hat gegenüber dem US-Dollar spürbar nachgegeben, nachdem US-Notenbankpräsident Ben Bernanke Zinserhöhungs-Erwartungen für die USA ausgelöst hat», sagte Rainer Sartoris, Devisenexperte vom Bankhaus HSBC Trinkaus. Bernanke hatte am Montagabend erklärt, dass die Notenbank in einem Umfeld gestiegener Inflationsgefahren entschlossen sei, die Inflationserwartungen stabil zu halten. Zudem habe die Gefahr eines starken Konjunkturabschwungs abgenommen. Laut Finanzminister Henry Paulson ist der Dollar derzeit unterbewertet. Die wirtschaftlichen Fundamentaldaten in den USA seien nicht so schlecht, wie dies in den Daten widergespiegelt werde.
Die Aussagen aus der US-Notenbank und dem US-Finanzministerium hätten dem Dollar Auftrieb gegeben, sagte Sartoris. In der vergangenen Woche hatte noch EZB-Präsident Jean-Claude Trichet dem Euro durch seine signalisierte Leitzinserhöhung stark steigen lassen. Die jetzt auch in den USA geschürten Zinserhöhungserwartungen haben diesen Effekt jedoch wieder kompensiert, sagte Sartoris. Angesichts der bestehenden Inflationsgefahren werde jetzt in beiden Währungsräumen mit steigenden Zinsen gerechnet.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,79335 (0,79740) britische Pfund, 165,77 (166,76) japanische Yen und auf 1,6080 (1,6103) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London mit 878,00 (896,25) Dollar gefixt.(awp/mc/pg)