Zuletzt erholte sich der Euro wieder etwas und kostete 1,5450 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittag noch auf 1,5593 (Montag: 1,5521) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete 0,6413 (0,6443) Euro.
Bernanke-Aussagen belasten
«Die Äusserungen von Fed-Chef Bernanke haben den Euro merklich belastet», sagte Devisenexpertin Antje Hansen von HSBC Trinkaus. Bernanke habe einen deutlich stärkeren Fokus auf die Teuerungsproblematik gelegt als noch zuletzt. Auch habe er klargestellt, dass die geldpolitische Ausrichtung der Federal Reserve derzeit «gut positioniert» sei. «Damit hat Bernanke eine Zinssenkungspause in den USA signalisiert.» Zusätzlichen Druck auf den Euro hätten zudem überraschend robuste US-Konjunkturdaten ausgeübt. So war der Auftragseingang in der amerikanischen Industrie im April überraschend gestiegen.
Auswirkungen der Dollar-Schwäche unter Beobachtung
Laut Bernanke will die US-Notenbank die Auswirkungen der Dollar-Schwäche auf die Inflation genau beobachten. Der Abwärtsdruck auf den Dollar habe zu einem Anstieg der Einfuhr- und Verbraucherpreise geführt, sagte der Notenbankchef am Dienstag in Barcelona. Die Fed werde alles tun, um eine Erosion der Inflationserwartungen zu verhindern. Bisher hatte sich die Fed nicht so deutlich zur Inflation und dem Dollarverfall geäussert.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,79105 (0,79150) britische Pfund , 163,00 (162,64) japanische Yen und auf 1,6110 (1,6182) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 879,25 (888,25) Dollar gefixt. (awp/mc/pg)