Eurokurs erhält kaum Impulse von Konjunkturdaten

Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,4907 (Mittwoch: 1,4903) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete 0,6708 (0,6710) Euro.


Wirtschaftsentwicklung in der Eurozone praktisch ohne Einfluss
Die schwache Wirtschaftsentwicklung in der Eurozone im zweiten Quartal, habe am Markt kaum eine Rolle gespielt, sagte James Round, Devisenexperte bei der Landesbank Rheinland-Pfalz. Die Wirtschaft in der Eurozone war im zweiten Quartal erstmals seit Aufzeichnung der Daten für die fünfzehn Länder im Jahr 1995 geschrumpft. Das BIP fiel im Vergleich zu den drei Monaten davor um 0,2 Prozent. Nach dem dramatischen Euro-Kursrutsch am vergangenen Freitag befinde sich der Devisenmarkt jedoch weiter in einer Konsolidierungsphase und es werde weniger auf Konjunkturdaten geachtet, sagte Round. Diese könnten jedoch in den kommenden Tagen wieder eine grössere Rolle spielen.


«Zinssenkung in den USA noch unwahrscheinlicher»
«Die erneut deutlich gestiegene Inflationsrate in den USA macht eine Zinssenkung in den USA noch unwahrscheinlicher», sagte Round. In den USA war die Jahresinflationsrate im Juli auf den höchsten Stand seit Januar 1991 gestiegen. Die Verbraucherpreise waren im Jahresvergleich auf 5,6 Prozent geklettert. In den USA dürften die Leitzinsen daher nicht weiter sinken. Die Kernrate der Verbraucherpreise (ohne Energie- und Lebensmittelpreise) kletterte im Juli um 2,5 Prozent. Dies war der stärkste Anstieg seit Februar 2007. In der Eurozone seien hingegen angesichts der sich verstärkenden Konjunkturabschwächung eher Leitzinssenkungen zu erwarten.


Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,79530 (0,79420) britische Pfund , 163,36 (162,05) japanische Yen und auf 1,6219 (1,6211) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London mit 818,00 (818,50) Dollar gefixt. (awp/mc/pg/30)

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