Im frühen Handel war der Euro noch zeitweise mit 1,4813 Dollar auf den niedrigsten Stand seit dem 26. Februar 2008 gefallen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittag auf 1,4907 (Montag: 1,5012) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete 0,6708 (0,6661) Euro.
Weber-Interview stützt Euro
«Das relativ optimistisch ausgefallenes Interview von Bundesbankpräsident Axel Weber hat den Euro etwas gestützt», sagte Devisenexperte Stephan Rieke von der BHF-Bank. Laut Weber sind Rezessionsängste für die deutsche Wirtschaft übertrieben. «Es gibt keinen Grund, die mittelfristigen Aussichten in so düsteren Farben zu malen, wie es einige der professionellen Auguren nun tun», sagte Weber in einem Interview mit der «Stuttgarter Zeitung». Laut Rieke fallen die Kursgewinne des Euro angesichts der jüngsten starken Kursverluste jedoch kaum ins Gewicht.
EZB-Zinssenkung immer wahrscheinlicher
«Der Euro wird derzeit jedoch weiter durch die sich abschwächende Konjunktur in der Eurozone belastet», sagte Rieke. Die Vorstellung, dass sich die Konjunktur in Europa von den USA abkoppeln könnte werde am Markt nicht mehr gespielt. Eine Zinssenkung durch die EZB werde immer wahrscheinlicher, während in den USA als nächster Schritt eine Zinserhöhung erwartet werde. Zudem stütze auch der fallende Ölpreis den Dollar. Viele Anleger würden derzeit aus Rohstoffen in Dollar umschichten.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 078440 (0,78165) britische Pfund, 163,97 (164,73) japanische Yen und auf 1,6215 (1,6202) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London mit 817,75 (852,50)Dollar gefixt. (awp/mc/pg/29)