Die Gemeinschaftswährung kostete am Nachmittag 1,2010 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,2006 (Freitag: 1,1904) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8329 (0,8401) Euro.
Zinssenkung «zunehmend unwahrscheinlicher»
Klomfass zufolge wird eine Zinssenkung durch die EZB wegen hoher Ölpreise und des schwächeren Euro «zunehmend unwahrscheinlicher». «Der Ölpreis bedroht die Preisstabilität», sagte der Devisenexperte. In dieser Situation werde die EZB ihre Zinsen nicht senken, da dies einen «Schwächeanfall» des Euro auslösen und die in Dollar abgerechneten Ölpreise zusätzlich verteuern würde. Bei einer Zinssenkung wächst der Zinsabstand zu den USA weiter und macht Euro-Anlagen unattraktiver. Auch zum Ankurbeln der Konjunktur seien niedrigere Zinsen nicht notwendig, da der Euro auf seinem aktuellen Niveau die Exporte stütze, sagte der Experte. Zu Jahresbeginn hatte ein Euro noch 1,35 Dollar gekostet und damit die Ausfuhren erheblich verteuert.
Auftrieb durch Luxemburger JA zur EU-Verfassung
Die Zustimmung der Luxemburger zur EU-Verfassung habe dem Euro ebenfalls Auftrieb verliehen. «Nach dem Nein aus Frankreich und den Niederlanden mit der anschliessenden Debatte um den möglichen Austritt einzelner Länder aus dem Euro-Währungsgebiet dürfte sich der Sturm damit etwas gelegt haben», sagte Klomfass. Im ersten Referendum seit den gescheiterten Volksabstimmungen in Frankreich und den Niederlanden votierten die Luxemburger am Sonntag mit 56,52 Prozent der abgegebenen Stimmen für den EU-Verfassungsentwurf.
Referenzkurse
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,6880 (0,6863) britische Pfund, 134,40 (133,84) japanische Yen und 1,5554 (1,5530) Schweizer Franken fest. (awp/mc/gh)