Eurokurs fällt auf Zweijahrestief – «Ausverkauf geht weiter»

«Der Dollar profitiert von Rezessionsängsten», sagte Commerzbank-Volkswirt Ulrich Leuchtmann. Die deutlichen Kursverluste des Euro seien keine Euro-Schwäche. Vielmehr würden US-Staatsanleihen als «sicherer Hafen» der globalen Anleger gesucht. «Die Rezessionsängste heizen eine neue Runde der Flucht in sichere Häfen an.» Zudem würde den USA eher als anderen Ländern zugetraut mit einer Rezession umzugehen. «Während dort neue Konjunkturprogramme vorbereitet werden, diskutieren die Europäer noch über den richtigen Generalkurs der Wirtschaftspolitik.» Gerüchte um die Pleite eines grossen US-Unternehmens hätten die Flucht in die Qualität weiter angeheizt.


Yen zum Euro am Freitag auf den höchsten Stand seit dem Jahr 2002
Die zugespitzte Finanzkrise hat den Kurs des japanische Yen zum Euro am Freitag auf den höchsten Stand seit dem Jahr 2002 getrieben. Ein Euro kostete am Nachmittag 118,52 Yen. Zeitweise war der Euro bis auf 113,76 Yen gefallen. Dies war der niedrigste Stand seit dem Jahr 2002. In der Nacht zum Freitag waren es noch über 126 Yen gewesen. Angesichts der Wechselkursturbulenzen würden die Japaner laut Leuchtmann massiv im Ausland angelegte Gelder wieder nach Japan zurückführen. Die habe den Yen weiter nach oben getrieben.


Referenzkurse
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,80610 (0,79170) britische Pfund , 117,40 (124,41) japanische Yen und auf 1,4566 (1,4928) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London mit 712,50 (720,00) Dollar gefixt. (awp/mc/gh/32)

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