Eurokurs fällt deutlich unter jüngsten Rekordstand
Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs am Mittwochmittag auf 1,5888 (Dienstag: 1,5990) Dollar fest. Der Dollar kostete 0,6294 (0,6254) Euro.
«Beruhigungspillen für den Devisenmarkt»
«Die Hilfsmassnahmen der US-Regierung für die in Schwierigkeiten geratenen Hyothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac sind vom Devisenmarkt als Beruhigungspillen angenommen worden», sagte Folker Hellmeyer Chefanalyst der Bremer Landesbank. Zudem sei angesichts der weiteren Abschwächung der Konjunktur in der Eurozone eine Euro-Euphorie nicht angemessen. «Die aktuelle Krise an den Finanzmärkten ist nicht nur ein US-Phänomen.» Dies zeige die Schwäche des spanischen Immobilienmarktes und der Zusammenbruch eines führenden spanischen Bauunternehmens.
Rücknahme der EZB-Leitzinserhöhung wahrscheinlich
«Angesichts der zunehmenden Verlangsamung der Konjunktur ist auch eine Rücknahme der jüngsten Leitzinserhöhung der EZB im laufenden Jahr wahrscheinlich», sagte Hellmeyer. Er erwarte zudem einen Rückgang der Ölpreise und damit einen verminderten Inflationsdruck. Dies würde den Spielraum der EZB für Zinssenkungen erweitern. Zudem sei der Dollar im Nachmittagshandel durch gute Unternehmenszahlen der US-Bank Wells Fargo und robuste Zahlen zur US-Industrieproduktion gestützt worden. Sollte der Euro unter 1,58 Dollar fallen, dürfte es laut Hellmeyer zu einer verstärkten Abwärtstendenz für den Euro kommen.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,79395 (0,79555) britische Pfund , 165,66 (167,48) japanische Yen und auf 1,6040 (1,6065) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag mit 977,50 (986,0) Dollar gefixt. (awp/mc/pg/30)