Eurokurs fällt unter 1,20 Dollar – weitere US-Zinserhöhungen erwartet

«Die bevorstehende Rede von US-Notenbankchef Alan Greenspan vor dem Repräsentantenhaus beflügelt den Dollar», sagte Devisenexpertin Alexandra Bechtel von der Commerzbank. Allgemein werde am Markt eine Bestätigung der Zinserhöhungspolitik der US-Notenbank erwartet. Dies würde die Zinsdifferenz zwischen der Eurozone und den USA weiter ausweiten und den Euro belasten. Während in der Eurozone der Leitzins derzeit bei 2,0 Prozent liegt, beträgt er in den USA 3,25 Prozent.


Konjunkturdaten aus der Eurozone spielen kaum eine Rolle
Unerwartet gute ZEW-Konjunkturerwartungen konnten den Euro nicht stützen. «Konjunkturdaten aus der Eurozone spielen zur Zeit am Markt kaum eine Rolle», sagte Bechtel. Nach der am Dienstag in Mannheim veröffentlichten monatlichen Umfrage des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) ist der Index der Konjunkturerwartungen auf 37,0 Punkte gestiegen, nach 19, 5 Punkten im Vormonat. Volkswirte hatten mit 22,0 Punkte gerechnet.


Gesunkener Eurokurs kein Grund zur Sorge
Für die EZB ist der in den vergangenen Monaten deutlich gesunkene Eurokurs jedoch kein Grund zur Sorge. «Der Wechselkurs ist ein sehr wichtiger, aber nur einer von vielen Preisindikatoren, auf den wir natürlich nicht kurzfristig reagieren», sagte EZB-Ratsmiglied Yves Mersch der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Trotz seiner Talfahrt sei der effektive Wechselkurs des Euro nicht weit entfernt von seinem Einstiegskurs bei der Einführung an die Finanzmärkte im Januar 1999. Gleichzeitig befinde er sich nahe seines langfristigen Durchschnitts, sagte Mersch.


Andere wichtige Währungen
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,68785 (0,68995) britische Pfund , 135,07 (135,29) japanische Yen und 1,5634 (1,5601) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London mit 419,25 Dollar gehandelt. (awp/mc/ab)

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