«Der Euro ist aufgrund der deutlich gestiegenen Inflation in Grossbritannien unter Druck geraten», sagte Thomas Amend, Devisenexperte beim Bankhaus HSBC Trinkaus. Die auf ein Neun-Monats-Hoch gestiegenen Inflationsrate mache eine Leitzinserhöhung in Grossbritannien wahrscheinlicher. Ein höherer Leitzins macht eine Währung für Anleger attraktiver. Die Jahresinflationsrate war im November in Grossbritannien von 1,9 Prozent im Vormonat auf 2,9 Prozent geklettert. Die Daten hätten den Euro zum Pfund unter Druck gebracht, indirekt aber auch zum Dollar, sagte Amend. Der Euro kostete zuletzt 0,8726 Pfund, nachdem vor den Daten noch 0,8783 Pfund bezahlt worden waren.
Hohe US-Nettokapitaleinflüsse bewegen Markt kaum
Die hohen Nettokapitalzuflüsse in die USA im November hätten den Devisenmarkt kaum bewegt, sagte Amend. Die Datenreihe sei sehr schwankungsanfällig und damit nicht sehr aussagekräftig. «Belastet wird der Euro weiterhin durch die Schuldenprobleme in Griechenland. Die Lage ist insgesamt sehr kompliziert», sagte Amend. Zudem werde sich die Frage gestellt, ob weitere Länder ähnliche Probleme bekommen könnten.
Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87430 (0,87950) britische Pfund , 129,79 (130,33) japanische Yen und 1,4760 (1,4745) Schweizer Franken festgelegt. Der Preis für die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1.133,00 (1.134,50) Dollar gefixt. Der Kilobarren kostete 25.552,90 (25.495,60) Euro. (awp/mc/pg/29)