Eurokurs gefallen – Enttäuschende deutsche Einzelhandelsumsätze
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,5508 (Donnerstag: 1,5551) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete 0,6448 (0,6430) Euro.
Markt schaut sehr stark auf die deutsche Wirtschaft
«Vor allem die enttäuschenden Einzelhandelsumsätze aus Deutschland haben den Eurokurs belastet», sagte Rainer Sartoris, Devisenexperte vom Bankhaus HSBC Trinkaus. Im Monatsvergleich waren die Umsätze im Einzelhandel real um 1,7 Prozent zurückgegangen. Volkswirte hatten zuvor einen Anstieg um 0,8 Prozent erwartet. «Derzeit schaut der Markt sehr stark auf die deutsche Wirtschaft», sagte Sartoris. Bisher habe sie sich positiv vom Rest der Eurozone abgehoben. Ein anhaltend schwacher Konsum könnte diese Entwicklung gefährden.
US-Konjunkturdaten haben Euro nicht weiter unter Druck gebracht
Im Nachmittagshandel habe sich der Euro jedoch etwas von seinen vorherigen Verlusten erholt, sagte Sartoris. Auch besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus den USA hätten den Euro nicht weiter unter Druck gebracht. In der nächsten Woche stehen eine Reihe wichtiger Frühindikatoren sowohl in den USA als auch in der Eurozone an. Zudem wird die EZB am Donnerstag ihre Zinsentscheidung veröffentlichen. Der Devisenmarkt wird daher laut Sartoris schwankungsanfällig bleiben.
Referenzkurse
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,78600 (0,78660) britische Pfund , 163,74 (163,76) japanische Yen und auf 1,6276 (1,6291) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London mit 885,45 (881,95) Dollar gefixt. (awp/mc/gh)