Eurokurs gefallen – Rezessionsängste durch ifo-Index verstärkt

«Die anhaltenden Rezessionsängste lasten auf dem Euro», sagte Ulrich Leuchtmann, Devisenexperte von der Commerzbank. Diese hätten durch den überraschend deutlich gefallenen ifo-Geschäftsklimaindex neue Nahrung gefunden.. Das ifo-Geschäftsklima fiel im Oktober von 92,9 auf 90,2 Punkte. Nach dem fünften Rückgang in Folge liegt die Kennzahl nun auf einem Niveau wie während der schweren Wirtschaftskrise in den 1980er Jahren.


Flucht in die Qualität
«Der Dollar profitiert von einer Flucht in die Qualität», sagte Leuchtmann. Viele US-Amerikaner würde ihr Geld aus dem Ausland zurück in die USA nehmen und dort anlegen. Zudem würden auch die Zinssenkungserwartungen in der Eurozone den Euro belasten, sagte Leuchtmann. EZB-Präsident Jean-Claude Trichet hatte am Nachmittag in Madrid weitere Leitzinssenkungen signalisiert.


Yen stabilisiert
Stabilisiert hat sich hingegen der japanische Yen der am Freitag noch dramatische Kursgewinne erzielt hatte. «Die Angst vor Interventionen der japanischen Notenbank hat den Aufwärtsdruck gebremst», sagte Leuchtmann. Die Gruppe der sieben führenden Wirtschaftsnationen (G7) hatte auf Veranlassung Japans ihre Sorge über den rasanten Anstieg des Yen zum Dollar und Euro zum Ausdruck gebracht. «Wir sind besorgt über die jüngste exzessive Volatilität des Wechselkurses des Yen und möglicher nachteiliger Auswirkungen auf die wirtschaftliche und finanzielle Stabilität» heisst es in einer am Montag veröffentlichten Erklärung.


Referenzkurs auf 1,4438 Franken festgelegt
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,80630 (0,80610) britische Pfund , 115,75 (117,40) japanische Yen und auf 1,4438 (1,4566) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London mit 730,50 (712,50) Dollar gefixt. (awp/mc/ps/29)

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