Eurokurs gefallen – schwache deutsche Industrieprodution belastet

Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1973 (Montag : 1,1981) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8352 (0,8347) Euro.


Zinserhöhungen nach dem März ungewiss
«Die enttäuschende Industrieproduktion in Deutschland war für den Euro nicht hilfreich», sagte Devisenexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank. Nachdem bereits am Vortag die Auftragseingänge der Industrie enttäuscht hätten, sei die «Zinsfantasie» am Markt gedämpft worden. Die Produktion im produzierenden Gewerbe sank im Dezember im Vergleich zum Vormonat um 0,5 Prozent verbucht, nachdem Volkswirte zuvor noch mit einem Anstieg gerechnet hatten. Zwar könne eine Zinserhöhung durch die EZB im März als sicher gelten. Ob danach weitere Erhöhungen folgen werden, werde jetzt aber zunehmend in Frage gestellt, sagte Fritsch. Die teilweise sehr positiven konjunkturellen Frühindikatoren spiegelten sich noch nicht in den realwirtschaftlichen Indikatoren wieder.


Gefahr durch Mohammed-Karikaturen
«Eine Gefahr für den Eurokurs stellt derzeit aber auch der Konflikt um die Mohammed-Karikaturen dar», sagte Fritsch. Längst sei nicht mehr nur Dänemark betroffen, sondern auch die Staaten der Eurozone stünden in der islamischen Welt am Pranger. Sollten die Öl exportierenden arabischen Staaten aufgrund des Streits ihre Euro-Geldanlagen vermindern, könnte dies deutliche Auswirkungen auf den Kurs haben. Der gestiegene Ölpreis hatte in den vergangenen Monaten zu deutlich gestiegenen Mittelzuflüssen aus den Öl exportierenden Staaten in die Eurozone geführt.


Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,6859 (0,6833) britische Pfund, 141,24 (142,28) japanische Yen und 1,5549 (1,5558) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London mit 558,700 (569,75) Dollar gefixt. (awp/mc/pg)

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